Tolle Frauen! – Eine Hommage an jüdische Künstlerinnen und Dichterinnen
Im niedersächsischen Schneverdingen erinnern die Malerin Dietlind Horstmann-Köpper und die Schriftstellerin Tanja Langer an starke jüdische Künstlerinnen.
Für ihre Schaufensterausstellung „Tolle Frauen!“ porträtiert die Malerin Dietlind Horstmann-Köpper Dichterinnen wie Nelly Sachs, Selma Meerbaum-Eisinger und Rose Ausländer sowie Künstlerinnen der Hamburgischen Sezession wie Anita Rée, Alma del Banco und Gretchen Wohlwill und die mit ihr befreundete Schriftstellerin Ilse Losa.
Gemeinsam mit der Schriftstellerin Tanja Langer, die die Frauen in literarischen Porträts vorstellt, erinnert Dietlind Horstmann-Köpper mit ihren Bildern an das Leben und Wirken der Frauen, das stark von der Shoa geprägt wurde. Begleitend zur Ausstellung, die eine Hommage an die Dichterinnen und Künstlerinnen ist, finden eine Filmvorführung und diverse Veranstaltungen über die Webkonferenz-Plattform Zoom statt.




Veranstalter
Veranstaltungen
30.05.2021 | 11 bis 12 Uhr
Ausstellung | Kunst
Die Finissage über das Webkonferenz-Portal Zoom steht unter dem Motto „Tolle Frauen helfen einander!“ und stellt die Künstlerinnen als Netzwerkerinnen vor, die sich nicht nur gegenseitig unterstützten, sondern auch Künstlerinnen-Vereine wie die GEDOK oder den ZONTA-Club gründeten und sich für Frauenrechte einsetzten.
05.09.2021 | 11.30 bis 13.30 Uhr
Ausstellung | Kunst
In diesem Jahr feiern wir den 120. Geburtstag von Rose Ausländer und Itzik Manger, dem „Prinz der jiddischen Ballade“. Sie gehören zu den vielen bedeutenden Dichter*innen, die im legendären Czernowitz zur Welt kamen, wo es angeblich mehr Buchhandlungen als Bäckereien gab und die Hühner Hölderlinverse in den Sand scharrten.
Unter ihnen: Paul Celan, Selma Me(e)rbaum-Eisinger, Elieser Steinbarg, Alfred Kittner, Immanuel Weißglas und Alfred Gong, mit ihnen befreundet Nelly Sachs aus Berlin. Sie alle wurden, wie Hanna Arendt es formulierte, „zu Juden gemacht“ und von den Nationalsozialisten verfolgt.
Außer Selma Me(e)rbaum-Eisinger überlebten sie und flohen unter anderem nach England, Amerika und Israel. Etliche von ihnen entwerfen in ihren Gedichten Porträts im Gedenken an diejenigen, die durch den Holocaust ums Leben kamen. Und sie alle hinterließen ein Werk von großer poetischer Kraft.
Lässt sich im Porträt die innere Welt einer Poetin oder eines Poeten erfassen? Dietlind Horstmann-Köpper verleiht den Dichter*innen ein Gesicht, während Tanja Langer (Berlin) sie in literarischen Porträts vorstellt. Zugleich spricht die Schriftstellerin über die Bilder der Malerin und entwickelt dabei Gedanken zur Kunst des Porträts.