Stadtführungen zur jüdischen Geschichte Solingens
In Solingen wecken aufschlussreiche Führungen ein neues Interesse an der jüdischen Geschichte der Stadt.
Durch kenntnisreiche Stadtführungen wird die Bedeutung jüdischer Solinger*innen in Wirtschaft, Politik, Bildungs- und Gesundheitssystem deutlich. Das Erinnern, die Würdigung der Leistungen sowie die Erkenntnis des Verlustes wecken ein neues Interesse am jüdischem Leben der Gegenwart, aber auch an der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dessen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Angesichts des zunehmenden Antisemitismus und Rassismus ist das nicht nur sinnvoll, sondern unbedingt notwendig.


Veranstalter
Veranstaltungen
09.11.2021 | 17.30 bis 19 Uhr
Dialog | Stadtrundgang
Die Düsseldorfer Straße im Solinger Stadtteil Ohligs war in der Pogromnacht 1938 eines der Hauptziele von NS-Verbänden, die jüdische Kaufhäuser und Privatwohnungen verwüsteten und die Besitzer*innen bedrohten und misshandelten. Damit begann die endgültige Vertreibung der jüdischen Kaufleute aus Ohligs, die seit Ende des 19. Jahrhunderts in die prosperierende Kleinstadt gezogen waren und sich hier eine Existenz aufgebaut hatten.
Treffpunkt ist am 9. November 2021 um 17.30 Uhr am Ohligser Markt, Endpunkt am Hauptbahnhof.

16.11.2021 | 17.30 bis 19 Uhr
Dialog | Stadtrundgang
Die Führung „Jüdische Ärzte und Ärztinnen“ mit Dr. Horst Sassin erinnert an Dr. Paul Berkenau, Dr. Emil Kronenberg, das Ehepaar Dr. Ida und Dr. Walter Marcus, Dr. Erna Rüppel und Prof. Dr. Eduard Schott. Ihr Schicksal erschütterte viele ihrer Patient*innen, aber sie konnten nicht verhindern, dass sie ihre Praxen aufgeben, das Land verlassen oder untertauchen mussten und im Falle von Dr. Kronenberg deportiert wurden. Er und Dr. Erna Rüppel kehrten nach Kriegsende zurück nach Solingen.
03.12.2021 | 13 bis 15 Uhr
Dialog | Stadtrundgang
Am 3. Dezember 2021 stellen Dietmar Gaida und Simone Sassin bei einer Führung die Familie Coppel vor. Der Metzger und Handelsmann Samuel Coppel kam um 1770 aus dem Frankfurter Raum nach Solingen. Sein Enkel Alexander Coppel gründete 1821 das später weltweit tätige Stahlwaren-Unternehmen, das bis 1936 im Familienbesitz war. Gustav Coppel wurde 1906 für sein vielfältiges soziales und politisches Engagement zum Ehrenbürger Solingens ernannt. Sein Sohn Dr. Alexander Coppel wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und ermordet.
