Schwerpunktreihe zu den Themen „Antisemitismus und Rassismus"
Das Schauspiel Frankfurt stellt sich mit einem breitgefächerten Programm dem wachsenden Rassismus und Antisemitismus in unserer Gesellschaft entgegen.
In der Spielzeit 2020/21 beschäftigt sich das Schauspiel Frankfurt mit dem wachsenden Rassismus und Antisemitismus in unserer Gesellschaft, um sich dieser Gefahr thematisch und künstlerisch entgegenzustellen.
Ausgewählte Veranstaltungen und spannende Diskussionsrunden mit namhaften Persönlichkeiten aus Kunst, Politik und Wissenschaft vertiefen unterschiedliche Themenschwerpunkte und bieten über die Spielzeit verteilt Möglichkeiten, sich zu begegnen und auszutauschen. So lassen sich vorherrschende Stereotype aufbrechen und es können Räume für neue Narrative entstehen.




Veranstalter
Veranstaltungen
21.03.2021 | 16 bis 19 Uhr
Dialog | Vortrag
Antisemitismus und Rassismus bilden als weitreichende und komplexe Phänomene von Diskriminierung und Ausgrenzung in der Geschichte eine traurige Konstante. Solche universellen Strukturen werden oft dazu genutzt, diese Phänomene bei den anderen zu verorten, anstatt sich selbst und die eigene Gesellschaft zu hinterfragen.
Gemeinsam mit Yael Kupferberg vom Forschungszentrum für Antisemitismus der Technischen Universität Berlin sowie Vertreter*innen des Beratungsnetzwerks Hessen, der Jugendinitiative „Spiegelbild", der Amadeu Antonio Stiftung, der Bildungsstätte Anne Frank, dem Jüdischen Museum und weiteren Expert*innen gehen wir den drängenden Fragen nach, die antisemitische und rassistische Vorfälle vor und hinter den eigenen Haustüren in Deutschland aufwerfen.
Im Anschluss an einen Impulsvortrag von Yael Kupferberg, die die Hintergründe und den Kontext wiedererstarkender antisemitischer und rassistischer Ressentiments beleuchtet, ist das Publikum eingeladen, in digitalen Gesprächsrunden mit den verschiedenen Expert*innen den angestoßenen Diskurs fortzuführen.
25.04.2021 | 10 bis 19 Uhr
Dialog | Vortrag
Im Oktober 1985 besetzten Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Frankfurt die Bühne der Kammerspiele, um die Premiere der Uraufführung von Rainer Werner Fassbinders antisemitischem Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod" zu verhindern. Die Bühnenbesetzung und die Verhinderung der Inszenierung stellten eine Form der Selbstermächtigung dar, mit der sich die jüdische Gemeinschaft in der Bundesrepublik erstmals öffentlich Gehör verschaffte. 40 Jahre nach Kriegsende drang damit eine Erfahrung in den gesellschaftlichen Diskurs ein, die später als „Opferperspektive" bezeichnet wurde.
Im Rahmen des Symposiums nehmen Zeitzeug*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen eine Neubewertung dieses historischen Aktes zivilen Ungehorsams aus heutiger Perspektive vor und beleuchten außerdem ästhetische Auseinandersetzungen mit Fassbinders Werk. Dabei werden die jüdische Nachkriegsgeschichte Frankfurts und die Möglichkeiten und Grenzen der spezifischen Öffentlichkeit des Theaters reflektiert sowie performative Strategien des Empowerments untersucht.
Das Symposion entsteht in Kooperation von Schauspiel Frankfurt, Jüdisches Museum Frankfurt, Fritz Bauer Institut und der Theaterwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
30.05.2021 | 16 bis 19 Uhr
Dialog | Vortrag
Ausgehend von der Frage „Wo beginnt die Angst?" haben wir eine Spielzeit lang geforscht, hinterfragt und diskutiert. Nun sollen die Fäden zusammengeführt werden: Wir blicken ganz konkret auf unser zukünftiges Handeln. Wie lässt sich für eine offene Gesellschaft kämpfen? Die Frage, was jede*r Einzelne bzw. die Institutionen dafür tun können, um Hass, Hetze und Angst entgegenzutreten, steht über dieser Abschlussveranstaltung.
Im Rahmen einer Ein-Tages-Konferenz laden wir unterschiedliche Persönlichkeiten ein, die sich künstlerisch-performativ, als Wissenschaftler*innen oder Aktivist*innen mit diesem Komplex befassen. Die Beiträge spiegeln sich in einer Vielfalt von Formaten: von der Lecture-Performance über Vorträge bis hin zum Konzert von Daniel Kahn und Band, der die Musik von „Hiob" komponiert hat.