Recall Change Repeat Fade - Jüdisches Feuchtwangen
Eine Installation, eine Performance und Konzerte regen im fränkischen Feuchtwangen zur Reflexion über jüdische Kultur und das „Sich-Erinnern“ an.
„Erinnerung ist das Geheimnis der Erlösung“, lautet ein Satz des jüdischen Gelehrten Baal Schem Tov; der spanische Philosoph Santayana formuliert diesen Gedanken mit historischer Perspektive: „Die sich des Vergangenen nicht erinnern, sind dazu verurteilt, es noch einmal zu erleben.“
Das „Sich-Erinnern“, verbunden mit dem „Nicht-Vergessen“, bildet die Kernüberlegung des mehrmonatigen Projekts im fränkischen Feuchtwangen, das jüdisches Leben und jüdische Kultur sowie speziell die jüdische Vergangenheit der Stadt Feuchtwangen erfahrbar macht – mit einer Installation, einer Theaterperformance und Konzerten.


Veranstalter
Veranstaltungen
01.10. bis 19.12.2021 | 18 bis 20 Uhr
Ausstellung | Geschichte
In Verbindung mit der Erforschung der jüdischen Geschichte Feuchtwangens wird im Fränkischen Museum der Vorgang des Erinnerns in den Mittelpunkt gestellt. Das Museum soll zu einem zentralen Erinnerungsort werden, steht doch ein Teil der heutigen Anlage an dem Ort, an dem einst die Synagoge stand.
Den Kern bildet eine Medieninstallation, die Dokumente, Bilder, Töne und Texte von und über Jüdinnen*Juden, die mit der Stadt verbunden sind, künstlerisch verarbeitet. Darunter ist auch Lion Feuchtwanger.
Mithilfe interaktiver Video- und Klangkunst wird das Überlieferte zu Gehör gebracht und vor Augen geführt.
08.10.2021 | 20 bis 22 Uhr
Bühne | Lesung
Lion Feuchtwanger hat nicht nur über seinen Nachnamen eine Verbindung mit Feuchtwangen. Er unterhielt Beziehungen nach Feuchtwangen und hatte stets die Absicht, die Kreuzgangspiele zu besuchen, was leider durch seinen Tod im Jahr 1958 verhindert wurde. 1969 besuchte seine Frau Marta dann doch noch die Festspielstadt und das Fränkische Museum.
Alexander Ourth liest aus den Tagebüchern des Romanciers. So versucht die Festspielstadt, Lion Feuchtwanger als Mensch näherzukommen – sind doch die Biografie des Schriftstellers und die Stadt durch den Namen auf einzigartige Weise miteinander verwoben.

22.10.2021 | 19 bis 21 Uhr
Dialog | Vortrag
Jüdische Friedhöfe sind ruhevolle Orte. Oft abseits der Städte angelegt, zeigen sie eine beeindruckende Vielfalt an Grabmälern vom ausgehenden Mittelalter bis in die 1940er-Jahre. In Bayern gibt es heute 124 Friedhöfe mit ca. 80.000 Grabsteinen. Die umfassende Dokumentation der Grabmäler und ihrer Inschriften wird durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege seit 2020 in einem interdisziplinären Projekt realisiert.
Vortrag von Susanne Klemm M.A., Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
29.10.2021 | 20 bis 22 Uhr
Bühne | Konzert
Nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen flieht der Komponist Mieczysław Weinberg nach Osten. Seine Familie wird kurz danach in Warschau ermordet. Nach weiterer Flucht ermöglicht ihm Dmitri Schostakowitsch den Umzug nach Moskau, wo er in der von Stalin befeuerten antisemitischen Grundstimmung verhaftet wird. In dieser Zeit schreibt er die Sonate für Violine und Klavier Nr. 5 op. 53. Seine Erlebnisse verarbeitet er in dem ergreifenden Werk.
Paweł Zalejski und Matan Porat tauchen ein in die reiche jüdische Musiktradition und interpretieren neben dieser Sonate auch selten gehörte Werke von Ernst Bloch, Joel Engel und Joseph Achron.
30.10.2021 | 20 bis 22 Uhr
Bühne | Konzert
Eine Freundschaft zwischen zwei großen Komponisten! Mieczysław Weinberg eröffnet Dmitri Schostakowitsch die facettenreiche Welt der jüdischen Musik. In Feuchtwangen werden Lieder der Freunde in der Fassung für Klavier und drei Solostimmen dargeboten.
Zu hören sind das Eliot Quartett, Christiane Karg (Sopran), Nadine Weissmann (Mezzosopran), Siyabonga Maqungo (Tenor) und Ulrike Payer (Klavier).
31.10.2021 | 11 bis 13 Uhr
Bühne | Konzert
1933: Der Tenor Joseph Schmidt ist in Deutschland ein Star. Durch das Radio und dank zahlreicher Schallplatten erreicht er größte Popularität. Sein Gesicht ziert alle großen Illustrierten. Seine Konzerte sind immer ausverkauft. Mit dem Tonfilm wird aus dem Star ein Superstar! Doch schon 1934 flieht Schmidt nach Wien, denn sein immenser Erfolg ist im nationalsozialistischen Deutschland nicht gern gesehen.
Der Tenor Siyabonga Maqungo, Solist an der Staatsoper Unter den Linden, und Sopranistin Christiane Karg ehren diesen Ausnahmekünstler mit Werken, die ihn unvergessen machen. Außerdem erklingen Kompositionen von Max Kowalski.
12.11.2021 | 20 bis 23 Uhr
Bühne | Theater
„Lass uns verschwinden!“ ist eine Spurensuche: Anhand der realen Biografien ausgewählter jüdischer Persönlichkeiten soll ein Kosmos der Erinnerung geschaffen werden. Der Vorgang des Erinnerns ist ein körperlicher, performativer, der sich auf ganz unterschiedliche Weise auf der Bühne ausdrückt: mit Sprache, mit Gestik, mit Tanz und Bewegung, mit Stillstand und Ruhe. Die Fäden der Geschichten werden aufgenommen, verknüpft, fallen gelassen, neu aufgenommen … Ein spannendes Theaterprojekt unter der Regie von Alexander Ourth.
13.11.2021 | 20 bis 23 Uhr
Bühne | Theater
„Lass uns verschwinden!“ ist eine Spurensuche: Anhand der realen Biografien ausgewählter jüdischer Persönlichkeiten soll ein Kosmos der Erinnerung geschaffen werden. Der Vorgang des Erinnerns ist ein körperlicher, performativer, der sich auf ganz unterschiedliche Weise auf der Bühne ausdrückt: mit Sprache, mit Gestik, mit Tanz und Bewegung, mit Stillstand und Ruhe. Die Fäden der Geschichten werden aufgenommen, verknüpft, fallen gelassen, neu aufgenommen … Ein spannendes Theaterprojekt unter der Regie von Alexander Ourth.
14.11.2021 | 20 bis 23 Uhr
Bühne | Theater
„Lass uns verschwinden!“ ist eine Spurensuche: Anhand der realen Biografien ausgewählter jüdischer Persönlichkeiten soll ein Kosmos der Erinnerung geschaffen werden. Der Vorgang des Erinnerns ist ein körperlicher, performativer, der sich auf ganz unterschiedliche Weise auf der Bühne ausdrückt: mit Sprache, mit Gestik, mit Tanz und Bewegung, mit Stillstand und Ruhe. Die Fäden der Geschichten werden aufgenommen, verknüpft, fallen gelassen, neu aufgenommen … Ein spannendes Theaterprojekt unter der Regie von Alexander Ourth.
18.11.2021 | 20 bis 23 Uhr
Bühne | Theater
„Lass uns verschwinden!“ ist eine Spurensuche: Anhand der realen Biografien ausgewählter jüdischer Persönlichkeiten soll ein Kosmos der Erinnerung geschaffen werden. Der Vorgang des Erinnerns ist ein körperlicher, performativer, der sich auf ganz unterschiedliche Weise auf der Bühne ausdrückt: mit Sprache, mit Gestik, mit Tanz und Bewegung, mit Stillstand und Ruhe. Die Fäden der Geschichten werden aufgenommen, verknüpft, fallen gelassen, neu aufgenommen … Ein spannendes Theaterprojekt unter der Regie von Alexander Ourth.
19.11.2021 | 20 bis 23 Uhr
Bühne | Theater
„Lass uns verschwinden!“ ist eine Spurensuche: Anhand der realen Biografien ausgewählter jüdischer Persönlichkeiten soll ein Kosmos der Erinnerung geschaffen werden. Der Vorgang des Erinnerns ist ein körperlicher, performativer, der sich auf ganz unterschiedliche Weise auf der Bühne ausdrückt: mit Sprache, mit Gestik, mit Tanz und Bewegung, mit Stillstand und Ruhe. Die Fäden der Geschichten werden aufgenommen, verknüpft, fallen gelassen, neu aufgenommen … Ein spannendes Theaterprojekt unter der Regie von Alexander Ourth.
25.11.2021 | 19 bis 21 Uhr
Dialog | Vortrag
Das jüdische Leben in Feuchtwangen war einst vielfältig und reich. Jüdische Familien lebten inmitten der Stadt. Allein der Name „Feuchtwangen“ verweist auf die Verbindung zu bedeutenden Persönlichkeiten wie den Schriftsteller Lion Feuchtwanger. Eine ganze Familie leitet ihren Namen von der Herkunft aus Feuchtwangen ab.
Der Vortrag von Dr. Uta Karrer, die seit dem 1. April 2021 das Fränkische Museum leitet, begibt sich auf Spurensuche: nach der jüdischen Vergangenheit der Stadt, nach den Familien und den Lebensläufen ehemaliger jüdischer Mitbürger*innen.