Nachhall. Vom mittelalterlichen jüdischen Friedhof Würzburg
Kunst, Performance und Musik würdigen den jüdischen Friedhof in Würzburg auf ganz besondere Weise.
Der ehemalige jüdische Friedhof unter dem Gelände des Juliusspitals in Würzburg weckte 2018 zum ersten Mal das Interesse des Künstlers Jens Reulecke. Seine „Abwesenheit“ wurde ihm bewusst, und er öffnete vorsichtig und behutsam einen Raum der „Anwesenheit“. Eine Anwesenheit, die innere Bilder hervorrief. So assoziierte Reulecke fragile, vom Wind bewegte Elemente und Töne, die rhythmisch auf- und abtauchten. Er entwickelte in der Folge eine Konstruktion aus dünnen Metallringen, an denen, mit silberfarbenen Schnüren befestigt, Vogelfedern hängen. Wird das Gebilde bewegt, schwingt alles tänzerisch. „Nachhall” heißt die Ausstellung.

Veranstalter
Veranstaltungen
01.07.2021 | 18 bis 21 Uhr
Ausstellung | Kunst
Im Rahmen der Eröffnung reagieren Britta Schönbrunn und Jens Reulecke mit der Performance herz-klang auf die Ausstellung. Dabei verwenden sie Aufnahmen eines Vokalensembles der Hochschule für Musik Würzburg unter der Leitung von Prof. Almut Gatz.
Ggf. wird der Termin auf einen anderen Tag im Juli verlegt.
02.07. bis 30.09.2021 | 9 bis 17 Uhr
Ausstellung | Kunst
Die Installation „Nachhall“ ist das Ergebnis einer intensiven künstlerischen Annäherung an den mittelalterlichen jüdischen Friedhof in Würzburg. Im 16. Jahrhundert mit dem Juliusspital überbaut, sind seine Steine erhalten und liegen in einem Depot im jüdischen Gemeindezentrum Shalom Europa. Der Friedhof bezeugt die 900 Jahre alte jüdische Geschichte der Stadt. Sein Nachhall reicht in unsere Gegenwart. Der Künstler Jens Reulecke macht ihn in der Ausstellung der Stadt Würzburg und des JSZ sicht- und hörbar. Für seine Performances arbeitet er mit der Hochschule für Musik und der IKG zusammen.
29.07.2021 | 18 bis 21 Uhr
Bühne | Performance
In der Ausstellung „Nachhall“ klingt der mittelalterliche jüdische Friedhof in Würzburg nach. Die poetische Hommage an den ehemaligen Friedhof trifft in der Performance „Nachhall I“ auf die Gegenwart in Gestalt der jüdischen Gemeinde. Ausgangspunkt bilden Fragen an die jüdische Gemeinde, die die eigene Identität betreffen. Die Verknüpfung von Worten, Gesten und Klängen schafft ein dynamisches Gefüge.
01.09.2021 | 20 bis 22 Uhr
Dialog | Vortrag
Als Expertin für mittelalterliche jüdische Geschichte befasst sich Professorin Eva Haverkamp-Rott, Ludwig-Maximilians-Universität München, mit der bedeutenden jüdischen Gemeinde des Mittelalters in Würzburg. Ihre Mitglieder und ihre Familien scheinen auf in den Inschriften der knapp 1.500 Grabsteine und Grabsteinfragmente. Gelehrte und ihre familiären Netzwerke, Männer, Frauen und Kinder haben Spuren in der Erinnerung hinterlassen.
02.09.2021 | 18 bis 21 Uhr
Bühne | Performance
In der Ausstellung „Nachhall“ klingt der mittelalterliche jüdische Friedhof in Würzburg nach. Die Performance WAVE reagiert darauf. Sie beginnt im Hof des Juliusspitals und führt von dort zum jüdischen Zentrum Shalom Europa. Die Verbindung zwischen dem Ausstellungsort und dem Anlass der Ausstellung wird physisch vollzogen.
Zu den Performer*innen gehören Jens Reulecke, die Mitglieder des Vokalensembles der Hochschule für Musik Würzburg unter der Leitung von Prof. Almut Gatz, Markus Ritzel (Orgel) sowie die Tänzerin Britta Schönbrunn.