Jüdisches Leben in Lüdinghausen seit 1810
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09.09.2021 | 19.30 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Lüdinghausen gehörte zum Fürstbistum Münster. Dort durften sich keine Juden nieder-lassen. Erst nach 1800 (Napoleon) siedelten sich die ersten jüdischen Familien in Lüdin-ghausen und Seppenrade an. Sie bauten sich eine Synagoge und einen Friedhof. Vorab gab es nur vereinzelte „Vergeleitungen“ (behördlich genehmigte Ausnahmen zu bestimmten Anlässen, bspw. der Reise zu einer jüdischen Hochzeit. Der Vortrag berichtet von diesen Anfängen, informiert über die Wahl von Nachnamen, beleuchtet die Sozialstruktur und macht aufmerksam auf den Austausch zwischen Juden und Christen in einer Kleinstadt.
16.09.2021 | 19.30 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
In der NS-Zeit wurden die jüdischen Familien immer mehr eingeengt. Im Vortrag skizziert der Autor diese Maßnahmen. Dazu zählen herausragend die Reichspogromnacht und die erste Deportation westfälischer Juden im Dezember 1941. Dieser ersten folgten mehrere Deportationswellen bis zum fast völligen Verlöschen jüdischen Lebens in der Stadt. Erzählt wird ebenso die mutige Rettungstat eines einzelnen Menschen. So überleb-te der jüdische Tierarzt Dr. Adolf Abraham Strauß mit Hilfe zweier Kriegskameraden von 1944 bis zum Kriegsende ein Jahr versteckt in Lüdinghausen.
23.09.2021 | 19.30 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
1945 lebte nur noch ein einziger jüdischer Mensch in Lüdinghausen. Der jüdische Friedhof war geschändet, die Synagoge kaputt und als Lagerraum vermietet und viele ehemals jüdi-sche Häuser mit unsicherem Rechtsstatus. Der Beitrag beleuchtet die Facetten von versuchter Wiedergutmachung in der Nachkriegszeit, die sich zum Teil viele Jahre und Jahrzehnte hinzogen. Schließlich geht der Blick nach vorne und erzählt von den Versuchen der Bürgergesellschaft, Stolpersteine in Lüdinghausen zu platzieren. Am Schluss soll der Bogen bis in die Neuzeit und zu der Frage nach antisemitischen Strömungen gezogen werden.
05.11.2021 | 18 bis 22 Uhr
Dialog | Workshop
In diesem Kurs werden wir uns mit der milchigen Küche, also Gerichten unter Verwendung von Milchprodukten, beschäftigen und einige Gerichte kochen und gemeinsam verzehren. Es ist jedoch nicht alles vegetarisch: Fisch gilt als Parve (neutral) und darf deshalb verwendet werden. Selbstverständlich gibt es zu Beginn eine kleine Einweisung in die Besonderheiten der jüdischen Küche!
04.09.2021 | 19.30 bis 21.45 Uhr
Bühne | Konzert
Fröhlich, inspirierend, aber auch nachdenklich, wirkt das musikalische Programm der Musikgruppe „Naschuwa“.
Vom Wohl und Weh des Alltags, vom Zusammenleben im Schtetl und im Ghetto erzählen die jiddischen Lieder dieser musikalischen Reise. Hebräischen Lieder aus dem israelischen Alltag und aus der Synagoge sowie traditionelle Klezmer-Stücke, die jahrhundertelang auf Hochzeiten, Bar Mizwoth und anderen Festen gespielt wurden, lassen uns eine fast verloren gegangene jiddische Kultur wieder lebendig werden. Ergänzt wird der musikalische Teil durch eingestreute Erklärungen und jüdischen Humor.
11.11.2021 | 19.30 bis 21 Uhr
Bühne | Lesung
Jüdische Erzähltradition ist legendär. Jahrhunderte lang wurden – unterhaltsam erzählt - Wissen und Weisheit weitergegeben. Aus diesem wertvollen „Schatz“ gibt Erzählerin Brigitte Scharinger-Brill an diesem Abend einige Kostproben.
So erwartet die Zuhörer z.B. „Die Geschichte von Kunz und seinem Schäfer“ aus dem Ma’assebuch oder Grimm´s „Hirtenbüblein“. Auch Martin Bubers „Das Gebot der Liebe“ sowie die Legende aus dem Talmud „Das Weib“ uvm. wird vorgetragen.
Klezmermusik – dargeboten mit Saxophon und Klarinette – bieten den musikalischen Rahmen zu den einzelnen Erzählungen.
24.10.2021 | 18 bis 19.15 Uhr
Bühne | Lesung
Else Lasker-Schüler gilt als anerkannteste deutsche Dichterin des 20. Jahrhunderts. Ihr Ruhm ist nahezu unumstritten, wird sie doch im Land ihrer Väter als „Der schwarze Schwan Israels“ tief verehrt.
Sie setzte sich für „das Jüdische und das Deutsche“, „das Jüdische und das Europäische“ und später in Israel für die Versöhnung von Juden und Arabern ein. „Mit ein bisschen Liebe geht es schon, dass Jude und Christ ihr Brot gemeinsam in Eintracht brechen“, sagt sie.
C. Wulf erzählt aus dem Leben der Dichterin und rezitiert aus den Gedichtbänden Lasker-Schülers, begleitet auf dem Flügel von A. Sauer.
03.10.2021 | 17 bis 19 Uhr
Dialog | Workshop
Der israelische Tanz ist auch heute noch tief in der jüdischen Kultur verwurzelt und bringt Freude und religiöse Hingabe zum Ausdruck.
In den neugeschaffenen Tänzen und Liedern Israels verbinden sich bis heute biblische Motive mit den uralten Form- und Stilelementen, die die verschiedenen ethnischen Gruppen bei der Gründung des Staates Israel mitgebracht haben.
Im Workshop werden unterschiedliche israelische Tänze, die Lebensfreude und Begeisterung und die Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck bringen, getanzt.
Bitte Wechselkleidung und leichte Schuhe mitbringen.
22.03.2022 | 18.30 bis 22 Uhr
Dialog | Workshop
An diesem Abend werden fleischige Gerichte gekocht. Selbstverständlich erhalten die Teilnehmer*innen auch einen Einblick in die Regeln und Gründe für die Trennung. Dabei geht es allerdings nicht ganz so streng zu - die Anschaffung von zusätzlichen Töpfen und Geschirr (jeweils für nur Milchiges oder nur Fleischiges) ist nicht notwendig, um Spaß beim Probieren zu haben.
04.11.2021 | 19.30 bis 20.30 Uhr
Bühne | Lesung
Die Erzähler (Solo und Dialog) lesen bekannte und weniger bekannte Erzählungen, Anekdoten und Witze zwischen Tradition und Moderne und tauchen so auch in die wechselvolle jüdische Geschichte ein. Von Gott höchstpersönlich über Moses bis Ben Gurion, von Goebbels über Hitler bis zum heutigen Antisemiten, vom traditionellen Schtetlbewohner bis zum modernen New Yorker Großstädter - der jüdische Humor hat alle Zeiten und Katastrophen überdauert, sich gewandelt und ist bis heute gegenwärtig. Im Hinblick auf den jüdischen Humor gibt es praktisch nur eine Todsünde: einen Witz schlecht zu erzählen und die Pointe zu vermasseln.