Jüdische Lebensentwürfe in Deutschland
Zwischen Verfolgung und Akzeptanz
Vom Marxisten Ernst Bloch über das Textilunternehmen Pausa bis hin zum Dichter Paul Celan – ein Blick auf Tübingens jüdische Geschichte in 21 Veranstaltungen.
Tübingen, Gartenstraße 33: Der Stahlkubus des Bildhauers Gert Rief ist mehr als nur ein Mahnmal für die 1938 zerstörte Synagoge. Mit seinen 101 quadratischen Öffnungen erinnert er an 101 vertriebene und ermordete jüdische Persönlichkeiten Tübingens. Zugleich symbolisiert das Denkmal auch die wechselvolle Geschichte der jüdischen Gemeinde in Tübingen über die Jahrhunderte. 1337 erstmals erwähnt lebten sie „Zwischen Verfolgung und Akzeptanz“, wie Benigna Schönhagens ihren Vortrag betitelt hat. Um 1850 gelang es einem Juden, Leopold Hirsch, das Bürgerrecht zu erstreiten. Kurt Oesterles Vortrag Vergebens gelebt und gearbeitet beschäftigt sich mit dem zu jener Zeit wirkenden schwäbisch-jüdischen Dichter Berthold Auerbach, der allerdings am Antisemitismus seines Freundes Richard Wagner und dessen Pamphlet Das Judentum in der Musik zerbrach.
Eine turbulente Geschichte zwischen Licht und Schatten
Insgesamt 21 Veranstaltungen beleuchten das Leben der jüdischen Gemeinden rund um Tübingen aus unterschiedlichen Perspektiven. Ein Programmpunkt etwa dreht sich um den Dichter Paul Celan, der zwar nie in Deutschland lebte, aber hier seine Verleger traf. Hier gelebt und mächtig über 16 Jahre an der Universität gewirkt aber hat der jüdische Religionsphilosoph und Marxist Ernst Bloch, der mit seinen Schriften großen Einfluss auf die 68er-Generation nahm.
Zudem gibt es einen interessanten Einblick in die Geschichte des Mössinger Textilunternehmens Pausa, das seinerzeit mit seinen Stoffdrucktechniken und vom Bauhaus inspirierten Designentwürfen sehr erfolgreich war und mit Künstlern und Designern wie Willi Baumeister, HAP Grieshaber, Leo Wollner, Walter Matysiak, Verner Panton, Andreas Felger und Anton Stankowski zusammenarbeitete. Den jüdischen Unternehmensgründern, der Familie Löwenstein, gelang nach der Enteignung die Flucht nach England.
Und last but not least wird eine Führung über den jüdischen Friedhof Wankheim angeboten, „verborgen zwischen Wald und Wiesen“, wie Lilly Zapf, die Pionierin der Tübinger Erinnerungskultur, ihn nannte.

Veranstalter
Veranstaltungen
25.09.2021 | 19 bis 20 Uhr
Bühne | Lesung
In dem 2021 erschienenen Roman „Eine runde Sache“ von Tomer Gardi reisen zwei Künstler aus zwei Epochen durch sprachliche und kulturelle Räume. Fremdheitserfahrungen, Identität, das Leben als Künstler und Politik sind die großen Themen des Romans, in dem sich die beiden Handlungsstränge gegenseitig spiegeln. Der Roman wurde zur Hälfte auf Deutsch, zur Hälfte auf Hebräisch geschrieben. Anne Birkenhauer übersetzte ihn ins Deutsche.
Tomer Gardi, geboren und aufgewachsen in Israel, lebt heute in Berlin. 2016 erschien sein Debütroman „Broken German“. Gemeinsam mit ihm liest die Schauspielerin Anne-Julia Koller.
10.10.2021 | 16 bis 17.30 Uhr
Dialog | Stadtrundgang
Bei dem Stadtgang führen die vom Landkreis Tübingen und KulturGUT e.V. qualifizierten Jugendguides zu den Stolpersteinen in der Tübinger Innenstadt, die an jene Jüdinnen*Juden erinnern, die in das Ghetto Theresienstadt im heutigen Tschechien deportiert wurden. Die Jugendguides berichten von den Schicksalen der Menschen, an die die Stolpersteine erinnern, und erzählen zudem von ihrer persönlichen Motivation, sich mit dem Erinnern an NS-Verbrechen auseinanderzusetzen.
12.10.2021 | 18 bis 19.30 Uhr
Dialog | Vortrag
In der deutschen Literatur gibt es weit mehr judenfeindliche als judenfreundliche Texte. Der Tübinger Schriftsteller Kurt Oesterle stellt eine Auswahl von Texten nichtjüdischer Autor*innen gegen den Antisemitismus vor, an denen gezeigt werden kann, wie die Judenfeindschaft ästhetisch und emotional funktioniert und wie diese literarisch überwunden werden kann.
Kurt Oesterle stellt die Texte und seine Reflexionen dazu gemeinsam mit der Schauspielerin Jule Hoelzgen vor.
17.10.2021 | 16 bis 17.30 Uhr
Dialog | Vortrag
In ihrem Vortrag über das Leben von Jüdinnen*Juden in den Dörfern und Kleinstädten Südwestdeutschlands geht Dr. Benigna Schönhagen der Entwicklung des sogenannten Landjudentums nach. Es entstand mit den Ausweisungen der Jüdinnen*Juden aus den großen Territorien und Reichsstädten am Ende des Mittelalters, als das flache Land zum Rückzugsgebiet wurde, in dem sich über fast 400 Jahre stabile jüdische Gemeinden entwickeln konnten.
Der Vortrag zeigt die Siedlungsstrukturen und Lebensweisen auf, untersucht das sich wandelnde Selbstverständnis und fragt, was sich daraus für das Zusammenleben von Christ*innen und Jüdinnen*Juden ergab.
24.10.2021 | 15 bis 16.30 Uhr
Dialog | Exkursion
„Verborgen zwischen Wald und Wiesen“, bezeichnete Lilli Zapf, die Pionierin der Tübinger Erinnerungskultur, den Wankheimer jüdischen Friedhof als einen „idyllischen Platz, der zu den schönsten im Lande zählt“. Harald Schwaderer vom Förderverein für jüdische Kultur in Tübingen e.V. zeigt bei seiner Führung über den Friedhof die Entwicklung der jüdischen Gemeinde von Wankheim und Tübingen auf und geht der Frage nach, was aus den alten Wankheimer Familien Hirsch, Spiro, Liebmann, Dessauer, Degginger und den nach Tübingen zugezogenen Familien Marx, Katz, Hayum, Bernheim und Pollak wurde.
28.10.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Der Dichter Paul Celan war niemand, der aus einem wie auch immer gearteten Exil nach Deutschland zurückkam. Er hat nie in Deutschland gelebt. Aber er kam von Paris aus immer wieder in die Bundesrepublik: zu seinen Verlegern, zu seinen Lesern, zu Freunden. Die Celan-Spezialistin Dr. Barbara Wiedemann macht an einigen Begegnungen Celans mit diesem Deutschland und Begegnungen Deutscher mit ihm – seiner Person, seinen Gedichten und seinen Übertragungen – dieses von beiden Seiten selten unproblematische Verhältnis anschaulich – und damit auch westdeutsche Zeitgeschichte der 1950er- und 1960er-Jahre.
26.10.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Die Biografie von Ernst Bloch war von Exilerfahrungen geprägt. Sein während des Ersten Weltkrieges im Schweizer Exil als „Geist der Utopie“ konzipierter Messianismus trug – über viele Lebensstationen hinweg – erst in seiner Tübinger Zeit (1961-1977) insofern Früchte, als er nicht nur zur Rezeption und Diskussion bei Theologen wie Jürgen Moltmann oder Johann Baptist Metz führte, sondern auch bei Marxisten wie Rudi Dutschke.
In seinem Vortrag verknüpft Dr. Matthias Meyer Leben und Werk des Philosophen.
31.10.2021 | 15 bis 17 Uhr
Dialog | Stadtrundgang
Die Geschichtswerkstatt Tübingen e.V. führt auf den Spuren der Tübinger Jüdinnen*Juden durch die Stadt. Ausgangspunkt ist das Denkmal Synagogenplatz, Gartenstraße 33. Erzählt wird auf dem Stadtgang die wechselvolle Geschichte der Jüdinnen*Juden in Tübingen seit 1850, als Leopold Hirsch das Bürgerrecht für sie erstritt. Die Gemeinde wuchs auf etwa 100 Mitglieder an, die zumeist dem mittleren und höheren Bürgertum angehörten. Am 10.11.1938 wurde die Synagoge im Zuge des reichsweit angeordneten Pogroms zerstört. Die durch Emigrationen stark verkleinerte jüdische Gemeinde musste sich 1939 auflösen.
07.11.2021 | 17 bis 18.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Selma Stern (1890–1981) war eine der ersten Akademikerinnen in Deutschland und die erste in der deutsch-jüdischen Geschichtsforschung. Ihre Dokumentation über den „Preußischen Staat und die Juden“ wurden Standardwerke. 1933 setzten die Nationalsozialisten ihrer Karriere an der Berliner Akademie für Wissenschaft des Judentums ein Ende. Im amerikanischen Exil fand sie erst Jahre später zur Forschung zurück.
Dr. Marina Sassenberg erinnert in ihrem Vortrag an die bedeutende Historikerin. Ihre Herkunft aus dem badischen Judentum prägte sie zeitlebens.
11.11.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Der Lyriker Rainer René Mueller reflektiert in seinem Vortrag den Antisemitismus, der ihm alltäglich widerfährt. „Es gibt nicht viele, die mit vergleichbarer biografischer Verstrickung Zeugnis geben können vom ,ressentiment'“ so schreibt er, „vom antijüdischen Reflex in seinen zahlreichen alltäglichen, wiederkehrenden Erscheinungsformen. Über die mütterliche Linie jüdisch und – ja – einen Stiefvater, der SS-Mann war, habe ich in meiner Erlebenslinie, die auch eine Überlebenslinie war, von früh an alle diese Formen erfahren, die ich hier im Andenken an Jean Améry ,ressentiment' nennen will.“
14.11.2021 | 11 bis 12.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Der Vortrag für zwei Stimmen von Dr. Kurt Oesterle und Jule Hölzgen „Vergebens gelebt und gearbeitet“ reflektiert, wie der schwäbisch-jüdische Dichter Berthold Auerbach am Antisemitismus seines Ex-Freundes Richard Wagner zerbrach. Mit dessen Pamphlet „Das Judentum in der Musik“ begann in Deutschland um 1870 der moderne Rassenantisemitismus. Der Dichter Berthold Auerbach, lange ein Freund und Mitstreiter Wagners, war einer der wenigen, die die Wirkung dieser Schrift richtig einschätzten und von ihr in tiefe Resignation getrieben wurden. Dennoch erhellen seine Aufzeichnungen dazu den Judenhass der Epoche wie kaum etwas sonst.
16.11.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Wollte man die Vielfalt jüdischen Lebens und Wirkens in einer Person sichtbar machen, dann wäre Hans Mayer hierfür ein guter Kandidat. Er wirkte als anerkannter Akademiker, aber auch als Schriftsteller, Jurist und Widerstandskämpfer. Vor allem aber war er ein Aufklärer. Dabei galt sein Blick insbesondere den Außenseitern, denen er ein ganzes Buch widmete, in dem er gleich zu Beginn konstatiert, dass die Aufklärung bis heute vor den Außenseitern „versagte“. Was das bedeutet und was es mit der Biografie Hans Mayers zu tun hat, verdeutlicht der Historiker Andrée Gerland in seinem Vortrag.
21.11.2021 | 11 bis 12.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Zwischen 1919 und 1936 erblühte in Mössingen das von Flora und Artur sowie von Helene und Felix Löwenstein gegründete Textilunternehmen Pausa. Neue Stoffdrucktechniken und vom Bauhaus inspirierte Design-Entwürfe schafften wirtschaftlichen Erfolg, Beschäftigung und eine neue Kreativ-Kultur. 1935/36 begann die Zwangsenteignung und Vertreibung der jüdischen Unternehmensgründer. Sie flüchteten nach England.
Welf Schröter und Irene Scherer erzählen in ihrem Vortrag die Geschichte der Familie und auch, wie es dazu kam, dass es seit 2011 einen „Löwensteinplatz“ im Mössinger Pausa-Quartier gibt.
23.11.2021 | 18 bis 19.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Religiöse Handlungen bestimmen das Leben der praktizierenden Jüdinnen*Juden. Manche sind der Allgemeinheit bekannt. So tragen gesetzestreue jüdische Männer beispielsweise ständig einen Hut. Für die meisten jüdischen Bräuche gibt es Erklärungen, mitunter auch rationaler Art. Zahlreiche Bestimmungen, die die Hygiene betreffen, waren ihrer Zeit weit voraus.
Anhand verschiedener Beispiele aus dem jüdischen Fest- und Alltag wird Rabbiner Dr. Joel Berger in die spannende jüdische Ritualwelt einführen.
25.11.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
„Herrin ihrer selbst“ sein – wie geht das als ledige jüdische Frau im deutschen Kaiserreich? Eigene Wege gehen, sich selbst verwirklichen? In ihrem Vortrag beschreibt Ingeborg Boxhammer das Leben von Margarete Herz (1872-1947), die sich als Zahnbehandlerin selbstständig macht, aus der jüdischen Gemeinde austritt und zusammen mit ihrer Lebensgefährtin Helene Wolff (1871–1917) für das demokratische Frauenwahlrecht kämpft. Später betreibt sie ein Reformhaus. Doch der erstarkende Antisemitismus und die NS-Diktatur zerstören nicht nur ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit.
02.12.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Die stereotypen „Judenbilder“ sind nicht aufgrund realer Erfahrungen mit Jüdinnen*Juden entstanden, sondern gehen zurück auf jahrhundertelang tradierte Fremd- und Feindbilder, deren Wurzeln im abendländischen Zivilisationsprozess liegen.
In seinem Vortrag befasst sich Prof. em. Dr. Julius H. Schoeps, Gründungsdirektor des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam, u. a. mit Schimpfwörtern wie „Judensau“, „Judenschwein“ oder „Saujude“ und fragt, wie diese Schimpfworte entstanden sind und welche Wirkungen sie nach wie vor haben.
07.12.2021 | 19.30 bis 21 Uhr
Dialog | Vortrag
Zu Beginn der nationalsozialistischen Diktatur bildeten die deutschen Jüdinnen*Juden keine homogene Einheit, auch wenn das in der antisemitischen Agitation anders dargestellt wurde. Religiös wie politisch gab es zahlreiche Gruppierungen, die sich zum Teil diametral gegenüberstanden. Auf die Suche nach der eigenen Identität in einer radikal veränderten und nun feindlichen Umwelt hat auch die Kinderliteratur nach 1933 reagiert. Einige der Bücher und ihre Rezensionen in Zeitschriften stellt die Germanistin Ruth Setzler an diesem Abend vor.
19. bis 30.11.2021 | 19.30 bis 21 Uhr
Bühne | Lesung
Andrea von Treuenfeld hat Enkel*innen von Überlebenden der Todesmaschinerie des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz befragt, wie das Wissen um das Grauen der Massenmorde ihr heutiges Leben in Deutschland beeinflusst. Sie gibt Einblick, wie tief die Überlebenden durch dieses Leid geprägt wurden und die daraus resultierenden Traumata an ihre Nachkommen weitergaben.
Auf einer zweiten Ebene wird die Geschichte von Auschwitz und seinen Tätern behandelt. In der Lesung wird deutlich, warum uns dieses Verbrechen an der Menschheit weiterhin beschäftigen sollte.
14.12.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Dr. Adolf Vees schildert Schicksale der Hechinger Jüdinnen*Juden ab 1933. Vees hat die Spuren Vertriebener bis nach New York oder São Paulo gefunden und berichtet nun, was ihm die Überlebenden von ihrer Suche nach einer neuen Heimat und ihren Gefühlen für die verlorene erzählten. Dem stellt Vees die Erinnerung alter Hechinger*innen an die jüdische Welt ihrer Stadt und die Judenverfolgung gegenüber. Ausblicke auf den Umgang der Stadt und des Landes mit dem jüdischen Erbe sowie Interviews, Fotos und Erinnerungsstücke zeigen die politischen und persönlichen Auswirkungen einer problematischen Vergangenheit.
Der Vortrag findet online statt.
03.12.2021 bis 22.01.2022
Ausstellung | Kunst
Die in dieser Ausstellung gezeigten Porträts von Wilfried Saur zeigen jüdische Frauen und Männer, die das kulturelle Leben ihrer Zeit prägten und deren Werke bis heute Einfluss nehmen. Wir kennen sie, lesen ihre Texte, noch immer hören und sehen wir sie. In der Diktatur der Nationalsozialisten konnten viele ihr Leben nur durch Flucht und Exil retten. Die Bilder sind auf Zeitungsseiten entstanden, mit Collagen und Zeilen aus den Werken der Porträtierten. Der gelbe Davidstern, Symbol von Erniedrigung, Ausgrenzung, Ausrottung, ist in diesen Bildern kein Stigma, er begleitet den Zyklus als roter Faden.
15.10. bis 17.12.2021
Ausstellung | Kunst
Den Lebensweg des Künstler Jecheskiel David Kirszenbaum kennzeichnen kaum vorstellbare kulturelle Brüche: Vom polnischen Schtetl kommt er 1920 als Bergmann ins Ruhrgebiet und geht von dort an das Bauhaus nach Weimar. Er erlebt die Roaring Twenties in Berlin wie auch den Niedergang der Weimar Demokratie und dokumentiert dies mit den Mitteln des Karikaturisten. 1933 flieht er nach Paris, erfährt dort Anerkennung in der Kunstszene und muss dann Lageraufenthalte und die Ermordung seiner Frau in Auschwitz ertragen. Nach dem Kriegsende gelingt ihm dann noch einmal ein künstlerischer Neuanfang.
03.12.2021 | 19 bis 21 Uhr
Ausstellung | Kunst
Die in dieser Ausstellung gezeigten Porträts von Wilfried Saur zeigen jüdische Frauen und Männer, die das kulturelle Leben ihrer Zeit prägten und deren Werke bis heute Einfluss nehmen. Wir kennen sie, lesen ihre Texte, noch immer hören und sehen wir sie. In der Diktatur der Nationalsozialisten konnten viele ihr Leben nur durch Flucht und Exil retten. Die Bilder sind auf Zeitungsseiten entstanden, mit Collagen und Zeilen aus den Werken der Porträtierten. Der gelbe Davidstern, Symbol von Erniedrigung, Ausgrenzung, Ausrottung, ist in diesen Bildern kein Stigma, er begleitet den Zyklus als roter Faden.
Die Vernissage findet am 3. Dezember 2021 ab 19 Uhr statt.