Judentum queer gelebt - Eine Veranstaltungsreihe zum Pride Month 2021
Einer Reihe in Berlin macht queer-jüdisches Leben sichtbar - vom Auftakt als Pride Shabbat über bundesweite Workshops bis zur Podiumsdiskussion am Schluss.
LGBTIQ* und jüdisch – das stellt keinen Widerspruch dar. Keshet Deutschland e.V. zeigt durch eine mehrwöchige Veranstaltungsreihe auf, wie vielfältig queer-jüdische Identität in Deutschland gelebt wird. Dabei werden diverse religiöse Perspektiven auf das queere Judentum erlebbar gemacht, die Bedeutung von queer-jüdischen Persönlichkeiten in der deutschen Geschichte beleuchtet und Einblicke in die Arbeit von queer-jüdischen Aktivist*innen aufgezeigt.
Vom Auftakt als Pride Shabbat über bundesweite Workshops bis zur Podiumsdiskussion am Schluss wird in diesem Projekt queer-jüdisches Leben erlebbar.


Veranstalter
Veranstaltungen
23.07.2021 | 18 bis 22 Uhr
Event/Festival | Event/Festival
Am 23. Juli (Freitag) veranstaltet Keshet e.V. zum dritten Mal in Folge einen Pride Shabbat!
Wie im vergangenen Jahr wird im wunderbaren Garten des Jüdischen Museums Berlin gefeiert. Sollte es regnen, gibt es eine Ausweichmöglichkeit nach drinnen. Es wird ein wunderschöner Gottesdienst gefeiert, und das Keshet-Team lädt anschließend herzlich zum Kiddusch-Dinner ein.
12.12.2021 | 19 bis 21 Uhr
Dialog | Workshop
Wie ist es, queer und ultraorthodox zu sein? Immer mehr Menschen aus den ultraorthodoxen Gemeinschaften haben ihr Coming-out und kämpfen darum, für sich selbst den richtigen Weg zu finden.
In diesem Workshop in englischer Sprache nehmen wir unsere Vorurteile und Stereotypen unter die Lupe. Es gibt die Möglichkeit zu einem Gespräch mit einer (ex-)ultraorthodoxen Person und zur Diskussion über Fragen wie: Wie war es, in Israel queer zu sein und in einer ultraorthodoxen Gemeinschaft zu leben? Muss Homosexualität in solchen Gemeinschaften geheim gehalten werden? Muss man die Gemeinschaft verlassen und wenn ja, warum? Wie fühlt es sich an, erst queer in Israel zu sein und nun in Deutschland zu leben?
08.01.2022 | 18 bis 22 Uhr
Film | Film
Im Rahmen einer Filmvorstellung im Jüdischen Museum Berlin wird die deutsch-israelische Produktion „Kiss Me Kosher“ gezeigt. Der Film handelt von einer deutsch-israelischen queeren Beziehung.
Anschließend steht die Regisseurin des Films Shirel Peleg zum Gespräch bereit.
09.01.2022 | 10 bis 12 Uhr
Dialog | Workshop
Da jüdisches Leben zumeist nur auf die Opferperspektive verengt wird, hatten in der Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte die Stimmen queerer jüdischer Menschen zumeist nur eine geringe Hör- und Sichtbarkeit. Um dem entgegenzuwirken, soll in diesem Workshop ein Blick auf die Erfahrungen von Persönlichkeiten wie Magnus Hirschfeld, Fritz Bauer und Gad Beck geworfen werden.
29.01.2022 | 19 bis 21 Uhr
Dialog | Tagung
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt!
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In conversation with activist Adam Eli Werner, comparisons are drawn about the challenges in the struggle for Jewish LGBTIQ* visibility and equality in Germany and the US.
Adam Eli Werner is an American Jewish LGBTQIA+ activist who published his first book, „The New Queer Conscience“, in 2020. His signature item: his pink kippah.
Moderator Moritz Rinaldo will hold an Insider Talk with the queer-jewish activist about his new book, his activism, his background and much more.
At the end the audiences will have the chance to address questions.
12.02.2022 | 19 bis 21 Uhr
Dialog | Workshop
Das Judentum ist eine vielfältige Religion und genauso vielfältig ist sein Blick auf Geschlecht und Gender. Rabbiner Lior Bar Ami aus Wien gibt in diesem Workshop Einblick in die jüdische Vorstellung von Geschlecht und Gender.
Im Anschluss gibt es eine Havdalah.
13.02.2022 | 15 bis 17 Uhr
Ausstellung | Geschichte
Im Rahmen ihrer Führung durch das jüdische Museum und seine Dauerausstellung „Wir sind Jetzt“ werfen Irina Ginsburg und Michal Schwartze einen queeren und feministischen Blick auf die ausgestellten Dinge und Geschichten. Sie thematisieren dabei sowohl das queere und feministische Engagement jüdischer Menschen sowie deren Perspektiven insbesondere im deutschsprachigen Raum in Vergangenheit und Gegenwart. Sie reflektieren zudem, wie sich die Vorstellungen von Geschlecht, Geschlechterverhältnis und Sexualität in den modernen Judentümern entwickelt haben.
06.03.2022 | 15 bis 16.30 Uhr
Dialog | Workshop
Theologin Karin Hügel erörtert mit uns in diesem interaktiven Vortrag die queeren Auslegungen der Liebesgebote aus Levitikus, welche Teil ihrer Dissertation mit dem Titel „Studien zu queeren Lesarten der Hebräischen Bibel“ sind. Dabei wird sie auch den Begriff „queer“ und dessen Herkunft analysieren. Ergänzend wird sie zudem einen kritischen Blick auf die Verbote männlicher Homoerotik in Lev 18,22 und Lev 20,13 werfen.
Karin Hügel ist Theologin, promovierte zur „Queeren Lesarten der Hebräischen Bibel“. Im Jahr 2009 erschien ihr Buch: „Homoerotik und Hebräische Bibel“ im Diplomica Verlag.
13.03.2022 | 15 bis 17.30 Uhr
Dialog | Workshop
Im Workshop wird anhand ausgewählter Textausschnitte wichtiger religiöser und auch säkularer Schriften den Fragen nachgegangen, ob das Judentum ein Geschlecht hat, ob und inwiefern das Judentum Geschlechtervielfalt kennt. Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, selbst in diese Texte Einblick zu nehmen und darüber zu diskutieren.
Die Workshopleitung wird zu Beginn einen kleinen Überblick über die wichtigsten religiösen Schriften und historischen Kontexte der jeweiligen Auszüge geben.
10.04.2022 | 15 bis 16.30 Uhr
Dialog | Workshop
Ist es das Geheimnis der Liebe (Ahavah), die uns seit Jahrtausenden immer wieder mit Hoffnung erfüllt? Wir Menschen sind alle b´zelem Elokim im Bilde/Schatten der Ewigen erschaffen. Wir sind alle gleich und doch hat jede*r einen eigenen Chotam, sein ureigenstes Siegel. Welch ein Segen ist unsere Verschiedenheit, unsere Diversität. Lasst uns das Wunderbare der Diversität im ältesten Liebeslied der Welt finden!
Wir werden ausgewählte Verse miteinander singen und die uralte Poesie für uns neu entdecken. Es sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich. Bringen Sie Neugier und Entdecker*innenlust mit.
24.04.2022 | 17 bis 19 Uhr
Dialog | Podiumsgespräch
Als Abschluss der Veranstaltungsreihe von Keshet Deutschland zum Projektjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ diskutieren die Podiumsteilnehmenden Leah Carola Czollek (Social Justice & Radical Diversity), Mirjam Gläser (Jüdisches Museum Rendsburg), Marat Schlafstein (Zentralrat der Juden in Deutschland) und Nicoleta Mena (Keshet Deutschland e.V.) im Gespräch mit Dalia Grinfeld (ADL) verschiedene Erfahrungen und Sichtweisen auf queer-jüdisches Leben in Deutschland, erörtern dabei die Probleme und Errungenschaften der Gegenwart und Vergangenheit und werfen einen Blick in die Zukunft.
31.03.2022 | 18.30 bis 20 Uhr
Dialog | Workshop
Welche Vorstellungen von ‚Jüdischsein‘ werden in populären Bildmedien (re-)produziert und verhandelt?
Anhand zeitgenössischer Bilder ‚des Jüdischen‘ in Comic, Film und Fernsehen wird im Workshop der Verzahnung von Queerness, Jewishness und Medialisierung nachgegangen.
Im Rahmen einer intersektionalen Perspektive werden Jewishness und Queerness als miteinander verwobene Kategorien betrachtet und verdeutlicht, wie im Nexus von Fremd- und Selbstzuschreibung die (Re-)Produktion und Verhandlung eines medial vermittelten Wissens von ‚Jüdischsein‘ von geschlechtlich codierten Vorstellungen geprägt ist.
29.01.2022 | 19 bis 21 Uhr
Dialog | Tagung
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt!
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In conversation with activist Adam Eli Werner, comparisons are drawn about the challenges in the struggle for Jewish LGBTIQ* visibility and equality in Germany and the US.
Adam Eli Werner is an American Jewish LGBTQIA+ activist who published his first book, „The New Queer Conscience“, in 2020. His signature item: his pink kippah.
Moderator Moritz Rinaldo will hold an Insider Talk with the queer-jewish activist about his new book, his activism, his background and much more.
At the end the audiences will have the chance to address questions.
10.04.2022 | 15 bis 16.30 Uhr
Dialog | Workshop
Ist es das Geheimnis der Liebe (Ahavah), die uns seit Jahrtausenden immer wieder mit Hoffnung erfüllt? Wir Menschen sind alle b´zelem Elokim im Bilde/Schatten der Ewigen erschaffen. Wir sind alle gleich und doch hat jede*r einen eigenen Chotam, sein ureigenstes Siegel. Welch ein Segen ist unsere Verschiedenheit, unsere Diversität. Lasst uns das Wunderbare der Diversität im ältesten Liebeslied der Welt finden!
Wir werden ausgewählte Verse miteinander singen und die uralte Poesie für uns neu entdecken. Es sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich. Bringen Sie Neugier und Entdecker*innenlust mit.
24.04.2022 | 17 bis 19 Uhr
Dialog | Podiumsgespräch
Als Abschluss der Veranstaltungsreihe von Keshet Deutschland zum Projektjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ diskutieren die Podiumsteilnehmenden Leah Carola Czollek (Social Justice & Radical Diversity), Mirjam Gläser (Jüdisches Museum Rendsburg), Marat Schlafstein (Zentralrat der Juden in Deutschland) und Nicoleta Mena (Keshet Deutschland e.V.) im Gespräch mit Dalia Grinfeld (ADL) verschiedene Erfahrungen und Sichtweisen auf queer-jüdisches Leben in Deutschland, erörtern dabei die Probleme und Errungenschaften der Gegenwart und Vergangenheit und werfen einen Blick in die Zukunft.
31.03.2022 | 18.30 bis 20 Uhr
Dialog | Workshop
Welche Vorstellungen von ‚Jüdischsein‘ werden in populären Bildmedien (re-)produziert und verhandelt?
Anhand zeitgenössischer Bilder ‚des Jüdischen‘ in Comic, Film und Fernsehen wird im Workshop der Verzahnung von Queerness, Jewishness und Medialisierung nachgegangen.
Im Rahmen einer intersektionalen Perspektive werden Jewishness und Queerness als miteinander verwobene Kategorien betrachtet und verdeutlicht, wie im Nexus von Fremd- und Selbstzuschreibung die (Re-)Produktion und Verhandlung eines medial vermittelten Wissens von ‚Jüdischsein‘ von geschlechtlich codierten Vorstellungen geprägt ist.