Heinrich-Heine-Dialoge zur Erinnerungskultur im UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal
Heines Roman-Fragment „Der Rabbi von Bacharach” wird im Kultursommer Rheinland-Pfalz zu einem vierstündig theatralen Parcours.
Die Theaterinszenierung des Rabbi von Bacharach ist als Parcours über sieben Spielorte angelegt. Alle haben ihre historischen Bezüge in der Mittelrhein-Stadt Bacharach. Hier in Bacharach und im benachbarten Oberwesel ist die mittelalterliche antijüdische Ritualmordlegende vom Heiligen Werner beheimatet. 1287 leitete sie das große Judenpogrom im Rheintal ein.
Die Ruine der gotischen Wernerkapelle zog über Jahrhunderte wahre Massen an, die zum Grab des vorgeblichen Märtyrers eines jüdischen Ritualmordes pilgern wollten. Im 19. Jahrhundert wurde sie zu einem „Wallfahrtsort der Romantik“ und gehört heute zu den herausragenden Baudenkmälern des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Veranstalter
Veranstaltungen
21.06.2021 | 9.30 bis 11 Uhr
Bühne | Konzert
Monika Helds Lesung aus ihrem Roman „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ verbindet sich mit der Live-Musik des Kontrabassisten Gregor Praml und Auszügen aus einem Original-Interview mit dem Auschwitz-Überlebenden Hermann Reineck zu einer sorgfältig auskomponierten Einheit.
Der Roman fußt auf Interviews der Autorin mit dem Zeitzeugen Hermann Reineck sowie Dokumenten der Auschwitz-Prozesse in Frankfurt (1963-1965). Die Musik Gregor Pramls mit Kontrabass, Effekten und einer Loop-Station unterstreicht die Stimmungen der Erzählung und gibt den Zuhörern den nötigen Raum, das Gehörte zu verarbeiten.
02.07.2021 | 11.15 bis 13 Uhr
Bühne | Konzert
Bald wird es keine Überlebenden des Holocaust mehr geben – und wer erzählt dann? Können, dürfen wir, die wir die traumatischen Situationen, aus denen heraus die Überlebenden berichtet haben, nicht erfahren haben, eine Art stellvertretende Zeugenschaft übernehmen? Eine Verantwortung für die Vergangenheit?
Monika Helds Lesung aus ihrem Roman „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ verbindet sich mit der Live-Musik des Kontrabassisten Gregor Praml und Auszügen aus einem Original-Interview mit dem Auschwitz-Überlebenden Hermann Reineck zu einer sorgfältig auskomponierten Einheit.