Gesprächskonzerte: Jüdisch sein - gestern und heute
Die Veranstaltungen in ehemaligen Landsynagogen rund um Bamberg fragen nach jüdischer Identität und berühren dabei Themen von Kunst bis Küche früher und heute.
Für Jüdinnen*Juden wie für alle Menschen in unserer Gesellschaft stellt sich die Frage: Wer bin ich, was macht mich aus, wie bildet sich meine Identität?
Mit „Begegnungen in Wort und Klang“ in ehemaligen Landsynagogen in Franken werden mit historischen und modernen jüdischen Biografien und einem breiten Themenspektrum die Dilemmata einer Minderheit in der Gesellschaft aufgezeigt. Von der Geschichte über die Gegenwart bis in die Zukunft zieht sich der Bogen, von der Kunst bis zur Küche, von der Tradition bis zur Moderne, weg vom Klischee, hin zum alltäglichen Leben von Jüdinnen*Juden.

Veranstalter
Veranstaltungen
25.04.2021 | 15 bis 16 Uhr
Bühne | Konzert
Eröffnung des Jubiläumsjahres und Vorstellung des Jahresprogramms: Zu den grundsätzlichen Fragen von „Jüdisch sein - gestern und heute“ und „Jüdisch sein - in Franken“ wird mit den Zuhörer*innen ins Gespräch gekommen.
Das Ensemble „Canzonetta Daletta“ mit den Musikerinnen Monika Tschuschke (Gesang),
Annette Wehnert (Barockvioline), Maria S. Becker (Blockflöten) und Heike ter Stal (Theorbe) spielt weltliche und religiöse Stücke des jüdischen Barockkomponisten Salomone Rossi (1570 bis ca. 1630).
Moderation: Rolf-Bernhard Essig
15.06.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Bühne | Lesung
„Lieber Mischa … der Du fast Schlomo Adolf Grinblum geheißen hättest, es tut mir so leid, dass ich Dir das nicht ersparen konnte: Du bist ein Jude.“ So lautet der lange Titel des fiktiven Briefes von Lena Gorelik an ihren Sohn, in dem sie ihm nicht nur erklärt, wie er sich später einmal ihrer mütterlichen Fürsorge entziehen kann.
Lena Gorelik kam 1992 aus Russland nach Deutschland und gehört zu einer neuen Generation junger Jüdinnen*Juden, die sich über ihre Zukunft, nicht über ihre Vergangenheit definieren wollen.
In Kooperation mit der VHS Bamberg Stadt und der Neuen Collibri Buchhandlung.
23.06.2021 | 19.30 bis 21 Uhr
Dialog | Vortrag
In Deutschland hat man sich an Zustände gewöhnt, an die man sich niemals gewöhnen darf: Jüdische Schulen müssen von Bewaffneten bewacht werden, jüdischer Gottesdienst findet unter Polizeischutz statt, Bedrohungen sind alltäglich. Der Staat hat zugelassen, dass es so weit kommt - durch eine Polizei, die diese Gefahr nicht effektiv abwehrt, sondern verwaltet; durch eine Justiz, die immer wieder beschönigt.
Der jüdische Autor und Journalist Ronen Steinke, selbst Jurist, ist durch Deutschland gereist und erzählt von jüdischem Leben im Belagerungszustand.
20.06.2021 | 11 bis 12 Uhr
Bühne | Konzert
Das Ensemble „Canzonetta Daletta" spielt weltliche und religiöse Stücke des jüdischen Barockkomponisten Salomone Rossi (1570 bis ca. 1630). Ein textlicher Beitrag soll verdeutlichen, was es bedeutet, als Jüdin*Jude heute in Deutschland zu leben. Dazu wird mit den Zuhörern ins Gespräch gekommen.
Mit einer musikalischen Einführung von Maria S. Becker und einem Textbeitrag des Förderkreises Ehemaligen Synagoge Laudenbach.
07.07.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Stadtrundgang
400 Jahre lang lebten in Hirschaid Jüdinnen*Juden und Christ*innen Tür an Tür, bis der Naziterror im Jahr 1942 das jüdische Leben und die letzten Einwohner*innen auslöschte. Die Führung zeigt die Orte, die in Hirschaid an die jüdische Gemeinde erinnern und von ihrem Leben erzählen.
Referentin: Annette Schäfer, Kreisheimatpflegerin