Erinnern - Erkennen – Begegnen: Juden und Christen im Dialog im Kontext von Ostbayern
Im Raum Regensburg schaffen Vorträge, Studienfahrten, Besichtigungen und Gespräche Begegnungsmöglichkeiten und fragen nach der Rolle der Religion.
Im Projekt werden mit Vorträgen, Studienfahrten, Besichtigungen und Gesprächen Begegnungsmöglichkeiten geschaffen. Veranstaltungen zu jüdischen Feiertagen, jüdischen Ritualen und dem jüdischen Leben im Raum Regensburg haben einen gemeinsamen Austausch und ein gegenseitiges Kennenlernen zum Ziel. Es wird danach gefragt, worauf Vorbehalte zurückgeführt werden können und ob diese wirklich an der Religion und Geschichte festgemacht werden können und dürfen? Ebenso stellt sich die Frage, ob Religion vielleicht sogar ein essenzieller Bestandteil einer gelingenden Kommunikation sein kann.

Veranstalter
Veranstaltungen
22.03.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Podiumsgespräch
Das aktuelle jüdische Leben durch in Deutschland lebende jüdische Menschen kennenlernen, das ist die Idee hinter der Aktion „Meet a Jew". Denn eine persönliche
Begegnung bewirkt, was 1.000 Bücher nicht leisten können. Wer Jüdinnen*Juden schon mal persönlich getroffen hat, ist weniger anfällig für Stereotype und
Vorurteile und weiß, dass es viele Themen gibt, über die wir jenseits von Antisemitismus, Shoa oder Nahostkonflikt miteinander sprechen können.
Dies geschieht an diesem Abend in einem moderierten Gespräch mit einer Jüdin aus Berlin und einem Juden aus dem Landkreis Cham.
23.03.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Podiumsgespräch
Mit dem Aufkommen selbst ernannter „Querdenker“ und „Corona-Rebellen“ wurden Verschwörungserzählungen in Bayern immer präsenter. Zwar wirken viele dieser Vorstellungen abstrus und verrückt, sie sind jedoch in ihren potenziellen Konsequenzen ernst zu nehmen. Die Recherche- und Informationsstelle (RIAS) Bayern hat zwischen dem 1. Januar und dem 31. Oktober 2020 58 antisemitische Vorfälle mit einem verschwörungsideologischen Hintergrund dokumentiert. 46 davon wurden auf „Corona-Demos“ bekannt.
In seinem Vortrag wird RIAS-Bayern-Mitarbeiter Felix Balandat aufzeigen, was Verschwörungserzählungen eigentlich sind und was sie mit Antisemitismus zu tun haben, warum sie für bestimmte Menschen attraktiv sind und wie man ihnen begegnen kann.
22.04.2021 | 19.30 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
„In Wirklichkeit war unser Judentum unmerklich in die ganze Umwelt verwoben …“ – Mit diesen Worten beschrieb der in Cham geborene Arzt und Psychiater Dr. Karl Stern, wie Mitglieder der kleinen jüdischen Gemeinde ihre Religion im überwiegend christlich geprägten Umfeld der Stadt Cham wahrnahmen.
Stadtarchivar Timo Bullemer widmet sich in einem Online-Vortrag der jüdischen Geschichte der Stadt Cham in den Jahren 1863 bis 1949. Der Vortrag ist eine gemeinsame Veranstaltung der Katholischen Erwachsenenbildung im Landkreis Cham und des Stadtarchivs Cham.
23.09.2021 | 17.30 bis 18.30 Uhr
Dialog | Exkursion
Erhalten Sie bei einer Führung durch den Neubau der Synagoge Regensburg und das sanierte Gemeindezentrum von 1912 Einblicke in die historischen Hintergründe des Neubaus. Erfahren Sie außerdem Spannendes zur Verantwortung der Regensburger Stadtgesellschaft für den Neubau, zur Entwicklung der jüdischen Gemeinde in den letzten Jahrzehnten, zum Weg vom Wunsch bis zur Realisierung des Neubaus, den architektonischen Grundüberlegungen sowie zum Architektur- und Kunst am Bau-Wettbewerb.
Referent: Dieter Weber, Vors. Förderverein Neue Regensburger Synagoge.
24.09.2021 | 15.30 bis 17 Uhr
Dialog | Exkursion
Bei der Führung durch den jüdischen Friedhof in Regensburg erfahren Sie nicht nur Spannendes über dessen historische Entstehung, sondern auch zum Wandel von Bildsymbolik und den Inschriften der Grabsteine. An ausgewählten Beispielen werden Unterschiede der christlichen und jüdischen Begräbnisriten angesprochen.
Referentin: Sylvia Seifert, M.A.
03.10.2021 | 9 bis 15 Uhr
Dialog | Exkursion
Unmittelbar an den Landkreis Cham angrenzend gibt es im Bezirk Klatovy/Klattau einige versteckte Spuren einstigen jüdischen Lebens. Bei dieser Exkursion erfahren Sie Interessantes zu den ehemaligen jüdischen Gemeinden von Vseruby, Kdyne, Loucim und Strazov. Dabei werden ihre Friedhöfe und die Orte ihrer Synagogen besucht.
Eventuell begleitet uns im Rahmen der Aktion „Meet a Jew“ dabei ein*e Jüdin*Jude. So geht der Blick nicht nur zurück in die Vergangenheit, sondern es wird auch Gelegenheit gegeben, über gegenwärtiges jüdisches Leben in Deutschland ins Gespräch zu kommen.
Referent: Michael Neuberger, geschäftsführender Bildungsreferent.
03.10.2021 | 14.30 bis 16 Uhr
Dialog | Exkursion
Wie bei allen alten Judenfriedhöfen ist die Anlage in Sulzbach typisch für den Kompromiss der politischen Gemeinde und der religiösen Bedürfnisse der Jüdinnen*Juden. Die Gemeinde wollte kein wertvolles Ackerland zur Verfügung stellen, die Jüdinnen*Juden suchten einen Ort ewiger Ruhe, weitab menschlicher Siedlung.
Der Sulzbacher Judenfriedhof dokumentiert aber auch die Entwicklung vom orthodoxen zum liberalen Judentum. Fast 70 Jahre war er auch Begräbnisstätte der Amberger Jüdinnen*Juden. 1657 fand hier die erste, 1936 die letzte Bestattung statt.
Referent: Dieter Dörner.
04.10.2021 | 19 bis 21 Uhr
Bühne | Konzert
Kantorin Svetlana Kundish (Gesang) und Patrick Farrell (Akkordeon) nehmen uns an diesem Abend mit auf eine virtuose Entdeckungsreise zu den reichen musikalischen Schätzen des Judentums. Hierbei werden liturgische Kostbarkeiten ebenso betrachtet wie beispielsweise die facettenreiche aschkenasische Tradition in Europa. Die beiden Künstler*innen eröffnen - mal traditionell, mal ganz modern - Welten klangvoller Poesie, die es zu entdecken gilt.
05.10.2021 | 19 bis 21 Uhr
Bühne | Konzert
Kantorin Svetlana Kundish (Gesang) und Patrick Farrell (Akkordeon) nehmen uns an diesen Abend mit auf eine virtuose Entdeckungsreise zu den reichen musikalischen Schätzen des Judentums. Hierbei werden liturgische Kostbarkeiten ebenso betrachtet wie beispielsweise die facettenreiche aschkenasische Tradition in Europa. Die beiden Künstler*innen eröffnen - mal traditionell, mal ganz modern - Welten klangvoller Poesie, die es zu entdecken gilt.
05.10.2021 | 19 bis 21 Uhr
Dialog | Vortrag
Wir sind in unserer menschlichen Existenz angewiesen auf andere Menschen. Aber diese Beziehungen reichen aus religiöser Sicht noch viel weiter. Was ist der Mensch und in welcher Beziehung stehen wir als Menschen zum Höchsten? Religionen beschäftigen sich schon seit Tausenden von Jahren mit diesen letzten Fragen.
Mit Landesrabbiner Alexander Nachama gehen wir an diesem Abend auf Spurensuche, wie der Mensch im Judentum gesehen wird. Die Tora, die Propheten, die Schriften, die Psalmen und die reichen Traditionen im Judentum geben hierzu bedeutende Auskünfte, die auch für Menschen heute hochaktuell und heilsam sein können.
06. bis 26.10.2021 | 19 bis 21 Uhr
Dialog | Vortrag
Der Islam ist eine Offenbarungsreligion, gestiftet vom einen und einzigen Gott - für die Menschen. Wie ist aber dieses Verhältnis zu verstehen? Welches Gottesbild und vor allem welches Menschenbild sind im Islam vertreten? Worin besteht das menschliche Leben, worin ist unser Glück, worin unser Elend zu sehen? Diese und weitere Fragen werden im Vortrag aufgenommen, analysiert, theologisch, mystisch und philosophisch begründet und im Sinne eines interreligiösen Dialogs diskutiert.
Veranstalter: Jüdische Gemeinde Regensburg, Israelitische Kultusgemeinde Straubing/Niederbayern
Referent: Prof. Dr. Dr. phil. Ahmad Milad Karimi.
08.10.2021 | 16.30 bis 17.30 Uhr
Dialog | Exkursion
Das Jubiläum #2021JLID – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland begehen wir auch in Regensburg – obwohl kein Gründungsdatum der dortigen jüdischen Gemeinde existiert. Dennoch entwickelte sie sich im Mittelalter zu einer der bedeutendsten Gemeinden. Aufgrund ihrer Gelehrsamkeit und ihrer wirtschaftlichen Blüte überdauerte sie viele Anfeindungen der Mehrheitsgesellschaft. Auf dem heutigen Neupfarrplatz erinnern die Fundamente der Synagoge und einiger Wohnhäuser an die 600-jährige Existenz dieser Gemeinde, der wir nachspüren möchten.
Referentin: Sylvia Seifert, M.A.
13.10.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Referent: Peter Seidl
01.12.2021 | 19.30 bis 21 Uhr
Dialog | Vortrag
Wie formulierten Christ*innen und Jüdinnen*Juden ihre Vorstellungen über Tod und Jenseits? Wie drückten sie ihre Hoffnungen aus und wie stellten sie sich das Bei-Gott-Sein vor? Christliche und jüdische Grabinschriften zeigen uns Menschen des 3. bis 7. Jahrhunderts, die ihrem Glauben Ausdruck verleihen, dass mit dem Tod nicht alles aus ist, sondern ein neues Leben beginnt.
Referentin: Prof. Dr. Jutta Dresken-Weiland, außerplanmäßige Professorin für Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte an der Univ. Göttingen.
19.10.2021 | 19 bis 21 Uhr
Dialog | Vortrag
1034 wurde Amberg erstmals urkundlich erwähnt. In dieser Urkunde ist unter anderem vom Zoll, vom Handel und von der Schifffahrt die Rede, etwa vom Eisen- und Salz-Transport auf Vils und Naab. Für Eisen war Regensburg Umschlagplatz, und für den Fernhandel waren Jüdinnen*Juden prädestiniert. Es wäre demnach durchaus möglich, dass Jüdinnen*Juden, wenn auch nicht in Amberg ansässig, am Handel von und nach Amberg partizipierten. Der Vortrag ist ein Streifzug durch 1000 Jahre jüdische Geschichte in der Oberpfalz.
Referent: Dieter Dörner.
19.11.2021 | 14 bis 15.30 Uhr
Dialog | Exkursion
Dieser digitale Rundgang beginnt mit einer interaktiven Einstiegsübung. Diese wird anschließend in den Rundgang integriert. Mit einem Smartphone kommunizieren die Referent*innen direkt vom Gelände aus mit den Gruppen. Die Teilnehmenden können jederzeit Fragen stellen, die unmittelbar beantwortet werden.
Der Rundgang dauert inklusive Zeit für Fragen etwa 60 Minuten und vermittelt einen ersten Eindruck vom Gelände der KZ-Gedenkstätte und der Geschichte des Konzentrationslagers Dachau.
21.11.2021 | 15 bis 17 Uhr
Dialog | Vortrag
In diesem Vortrag erfahren Sie Details zur Biografie von Viktor Emil Frankl und der Logotherapie, die von ihm begründet wurde.
Referentin: Dr. phil. Heidi Schönfeld
15.12.2021 | 19 bis 21 Uhr
Dialog | Vortrag
Für den christlich-jüdischen Dialog, den wir heute führen, ist es wichtig, wie sich die beiden „Geschwister“ - im Glauben an den einen Gott - begegnen. Letztlich schützt ein Wissen um die theologischen Hintergründe auch vor neuem Antisemitismus und Antijudaismus.
Im Vortrag wird anhand von vielen Bildern und Texten die Entwicklung der grundlegenden theologischen Gedanken dieser geschwisterlichen Verhältnisbestimmung veranschaulicht und Wege für ein religiöses Zu- und Miteinander aufgezeigt.
Referent: Roland Preußl, Bakk. Phil,. Dipl. Theol., Pastoralreferent, Geschäftsführender Bildungsreferent der KEB in der Stadt Regensburg.