Facetten jüdischen Lebens in Deutschland: Kunst, Kultur, Wissenschaft
Im Haus der Universität der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wird zur reichen Tradition jüdischen Lebens in Deutschland ein vielfältiges Programm geboten.
Im Rahmen des Festjahres #2021JLID – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland bietet das Haus der Universität der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ein vielseitiges Programm mit Positionen aus Kunst, Kultur und Wissenschaft. Als Haus für die Wissenschaft in der Öffentlichkeit möchte es zum Verständnis der langen und reichen Tradition jüdischen Lebens in Deutschland beitragen. Ganz besonders soll der Einfluss der in Deutschland lebenden Jüdinnen*Juden an der Entwicklung unserer heutigen Gesellschaft und Kultur gewürdigt werden.
Die Veranstaltungen sind kostenfrei und für alle Interessierten zugänglich.

Veranstalter
Veranstaltungen
12.10. bis 17.12.2021
Ausstellung | Kunst
Mit dem Selbstbekenntnis „Ich bin Europäer“ zeigt der in Düsseldorf lebende israelische Künstler Youval Yariv die Relevanz der europäischen Idee. Porträts großer Europäer*innen, die unseren Wertekanon maßgeblich geprägt haben, begegnen Werken mit gesichtslosen Rednerpulten als Symbol für die Macht der Rhetorik – aktueller denn je in Zeiten von Fake News, antieuropäischer und rechter Ideologien.
Bemerkenswert ist, dass die Hälfte der Porträtierten Jüdinnen und Juden sind, die trotz Rassenwahn und Verfolgung Bedeutendes zur Entwicklung Europas beigetragen haben.
Die Vernissage findet am 12.10.2021 um 18.30 Uhr statt.

12.10.2021 | 19.30 bis 20.30 Uhr
Dialog | Podiumsgespräch
Mit rund 7.000 Mitgliedern ist Düsseldorf eine der größten jüdischen Gemeinden Deutschlands. Doch was wissen die Menschen hier überhaupt über ihre jüdischen Nachbarn? Wie sichtbar sind jüdische Geschichte, Religion und Kultur? Wie können wir jüdisches Leben in Geschichte und Gegenwart unseres Landes noch sichtbarer machen?
Das diskutieren Prof. Dr. Marion Aptroot, Institut für Jüdische Studien der Heinrich-Heine-Universität, Anna Schlieck, Leiterin Bildungsarbeit, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, und Yahya Yahyaev, Studentenverband „JewNovation“.
13.10.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Aufgrund der sozialen Sonderstellung der Jüdinnen*Juden entstehen im Laufe der Geschichte in Deutschland ganz unterschiedliche jüdische Sprachen. Neben den jiddischen Dialekten entwickeln sich spezielle Sprachen für den Vieh- und Pferdehandel und eigene Aussprachevarianten des Hebräischen, die im Deutschen – sowohl durch Jüdinnen*Juden als auch durch Nichtjüdinnen*juden – in Relikten erhalten geblieben sind.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die dynamische Sprachsituation der jüdischen Bevölkerung im deutschsprachigen Raum und bettet diese ein in den Kontext jüdischer Diasporasprachen.

19.10.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Seit dem Hochmittelalter haben Jüdinnen*Juden im deutschsprachigen Raum Jiddisch gesprochen, geschrieben und gedruckt. Nachdem die meisten von ihnen zum Deutschen als Umgangssprache gewechselt hatten, brachten Jüdinnen*Juden aus Osteuropa die Sprache erneut mit. So erlebte das Jiddische in der Zwischenkriegszeit eine kurze Wiederbelebung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden durch und für jiddischsprachige Displaced Persons in der amerikanischen Zone jiddische Zeitungen, Lehrmaterialien und literarische Werke gedruckt und politische Propaganda betrieben.
Der Vortrag gibt einen Einblick in diese Entwicklungen.

26.10.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Der Jalkut Schimoni ist ein hebräischer Bibelkommentar, der in das 13. Jahrhundert datiert wird, erstmalig aber 1521 erschien und einen Kommentar in hebräischer Sprache zur gesamten hebräischen Bibel umfasst. Wie schwierig es aber im Mittelalter gewesen sein muss, ein solches Werk zu verfassen, ist heute kaum vorstellbar.
Wo fand der Gelehrte seine Bücher? Worauf schrieb er seine Exzerpte? Ist das monumentale Werk wirklich nur einem Verfasser, Schimon ha-Darschan – Prediger oder Bibelausleger – zuzuordnen? Diese und weitere Fragen werden im Vortrag diskutiert.

12.10.2021 | 18.30 bis 21.30 Uhr
Ausstellung | Kunst
Mit dem Selbstbekenntnis „Ich bin Europäer“ zeigt der in Düsseldorf lebende israelische Künstler Youval Yariv die Relevanz der europäischen Idee. Porträts großer Europäer*innen, die unseren Wertekanon maßgeblich geprägt haben, begegnen Werken mit gesichtslosen Rednerpulten als Symbol für die Macht der Rhetorik – aktueller denn je in Zeiten von Fake News, antieuropäischer und rechter Ideologien.
Bemerkenswert ist, dass die Hälfte der Porträtierten Jüdinnen und Juden sind, die trotz Rassenwahn und Verfolgung Bedeutendes zur Entwicklung Europas beigetragen haben.
Die Vernissage findet am 12.10.2021 um 18.30 Uhr statt.
