Auf das Leben – Jüdisch-deutsche Geschichte und Gegenwart im Film
In Münster gewährt eine Filmreihe vielfältige Einblicke in jüdisches Leben in Deutschland und Westfalen nach 1945.
Eine Filmreihe in Münster stellt in Spiel- und Dokumentarfilmen jüdisches Leben in Deutschland und Westfalen vor – mit einem Schwerpunkt auf der Zeit nach 1945. Die gewährt vielfältige Einblicke in die Geschichte und Gegenwart von Jüdinnen*Juden in Deutschland. Dabei sollen auch die Probleme und das manchmal spannungsgeladene Verhältnis von Jüdinnen*Juden und Nicht-Jüdinnen*Nicht-Juden zur Sprache kommen. Gleichzeitig zeigt die Filmreihe, wie normal jüdisches Leben in Deutschland heute sein kann und wie das Zusammenleben in der multikulturellen Gesellschaft der Gegenwart funktionieren kann.
Veranstalter
Veranstaltungen
12.04.2021 | 18.30 bis 20.30 Uhr
Film | Film
Wie kochen, beten und feiern eigentlich Jüdinnen*Juden in der Gemeinde in Münster? Wie gestalten sie das Gemeindeleben und welche Schwierigkeiten begegnen ihnen bei der Auslebung ihres Glaubens?
Durch die zweijährige Zusammenarbeit zwischen Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Münster und dem Servicepunkt Film der Universität Münster konnte ein Film entstehen, der aus dem Alltag der Gemeinde erzählt. Viele Mitglieder haben über ihr Engagement für die Gemeinde gesprochen und auch darüber, wie sie in der Gemeinde in Münster Judentum leben.
Der Dokumentarfilm gliedert sich in sieben Episoden. Sie geben Einblick in die Jugendarbeit und den Religionsunterricht, zeigen Riten und gelebte jüdische Tradition. Sie erzählen von der Geschichte der Gemeinde - anhand des alten jüdischen Friedhofs - und von ihrer Entwicklung nach 1945, von Öffentlichkeitsarbeit, Gemeinschaft und davon, wie die Gemeinde sich organisiert
Mit einer Einführung von Andreas Determann, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V. (CJZ), und einem Gespräch mit den Filmschaffenden sowie mit Sharon Fehr, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Münster.
Im Anschluss Verleihung des Dr. Julius Voos-Preises der CJZ.
19.04.2021 | 18.30 bis 20.30 Uhr
Film | Film
Der zwölfjährige Simon soll seine Vorhaut opfern – und so das Bündnis mit Gott eingehen. Seine Eltern haben sich getrennt, der Junge wohnt abwechselnd bei seinem gläubigen Vater und seiner sehr weltlich orientierten Mutter. Während Hannah sich voll ihrer Tätigkeit als Autorin erotischer Liebesromane hingibt, möchte sein Vater die Rituale des Judentums nun mit noch größerer Konsequenz praktizieren. Dazu gehört auch der Wunsch nach Simons Beschneidung und Bar Mizwa ...
Mit einer Einführung von Julian Deterding, Jüdische Hochschulgruppe „Hillel".

26.04.2021 | 18.30 bis 20.30 Uhr
Film | Film
Dem 14-jährigen Ali wurde von klein auf beigebracht, Jüdinnen*Juden zu
hassen. Nach der Flucht lebt er mit seiner Familie in Berlin und sucht
Anerkennung bei seinen arabischen Altersgenossen. Um seinen Mut
zu beweisen, dringt er in die Wohnung seines jüdischen Nachbarn ein.
Und wird prompt entdeckt...
Einführung: Kathrin Nolte, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte.
D 2011, Regie: Leo Khasin, ab 12, 93 Min.
03.05.2021 | 18.30 bis 20.30 Uhr
Film | Film
Es läuft nicht gut für den Ex-DDR-Sportreporter Jaecki Zucker. Finanziell
steht der schlitzohrige Zocker vor dem Ruin, und seine resolute Ehefrau
droht damit, ihn zu verlassen. In dieser Situation kommt das Erbe von
Jaeckis Mutter gerade recht. Doch um das Erbe zu erhalten, muss er sich
mit seinem Bruder Samuel, einem orthodoxen Juden, versöhnen ...
Einführung: Stefan Querl, Geschichtsort Villa ten Hompel.
10.05.2021 | 18.30 bis 21 Uhr
Film | Film
Ein Generationen-Porträt der jüdischen Familie Steinitz aus Ost-Berlin: Klaus
Steinitz war der SED loyal. Tochter Katrin hingegen trieb, als Mitglied der Bürgerbewegung „Neues Forum“, die friedliche Revolution voran, und ihre beiden Söhne engagieren sich gegen Neonazis. Auf der Suche nach ihrer jüdischen Identität organisieren die Söhne ein Wiedersehen der Familie.
Einführung: Jens Hecker, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte.
Nachgespräch mit dem Regisseur Frank Gutermuth.
31.05.2021 | 18.30 bis 20.30 Uhr
Film | Film
Regina Jonas ging als weltweit erste ordentlich ordinierte Rabbinerin in die
Geschichte ein. Sie studierte ab 1924 in Berlin an der liberalen Hochschule
für die Wissenschaft des Judentums und wurde 1935 zur Rabbinerin
ordiniert.
Ein Foto von Jonas nahm die Filmemacherin Diana Groó zum
Ausgangspunkt, ihre Geschichte zu rekonstruieren.
Einführung: Dr. Julia Paulus, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte.
07.06.2021 | 18.30 bis 20.30 Uhr
Film | Film
1927 gründet der Schauspielschüler Harry Frommermann ein
A-cappella-Ensemble, dessen Lieder Millionen begeistern. Der Erfolg
lässt die Männer sorglos werden, und so nehmen sie den Aufstieg
der Nazis nicht ernst – obwohl drei von ihnen Juden sind ...
Einführung: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
14.06.2021 | 18.30 bis 20.30 Uhr
Film | Film
Die Dokumentation widmet sich dem jüdischen Maler Moritz Daniel
Oppenheim (1800-1882). Mit der detailgetreuen Wiedergabe
jüdischer Rituale in der Genremalerei des 19. Jahrhunderts etablierte
er ein jüdisches Selbstbewusstsein in der Kunstgeschichte.
Einführung: Marita Bräker, LWL-Medienzentrum.
21.06.2021 | 20 bis 22 Uhr
Film | Film
Im Prager Ghetto des 16. Jahrhunderts liest Rabbi Löw in den Sternen, dass der jüdischen Gemeinschaft Unheil droht. Er schafft eine mächtige Lehmfigur, den Golem, und haucht ihr mit magischen Kräften Leben ein.
Der Klassiker des expressionistischen deutschen Stummfilms wird im Sinne des „expanded cinema“ als audivisuelle Installation mit musikalischer Untermalung gezeigt.