1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Vom Kaiser Konstantin über das das mittelalterliche Judenschreinsbuch bis hin zu Heavy Metal für religionsübergreifende Friedensvermittlung – eine Wanderausstellung präsentiert die jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland.
Im Jahre 321 nach Christus wandte sich der Stadtrat von Köln, seinerzeit die Hauptstadt der niedergermanischen römischen Provinz, an Kaiser Konstantin den Großen in einer administrativen Angelegenheit. Der Kaiser reagierte mit einem Erlass, einem Dekret, das den Provinzstädten die Berufung von Juden in den Stadtrat gestattete und im gesamten Imperium Romanum gültig war. Seitdem gilt diese Urkunde als ältester erhaltener Beleg für die Existenz einer jüdischen Gemeinde nördlich der Alpen. 1700 Jahre ist das nun her.
Unter der Schirmherrschaft des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) fanden 2021 in Nordrhein-Westfalen eine Reihe von Veranstaltungen statt – sie alle mit dem Ziel, die Geschichte der hier ansässigen Jüdinnen*Juden nachzuzeichnen. Dreh- und Angelpunkt ist Köln, weil keine andere Stadt in NRW so mit der jüdischen Geschichte verbunden ist.
Vier multimediale Kuben werfen Schlaglichter auf Aspekte jüdischen Lebens um Köln
Für dieses Festjahr hat das MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ konzipiert – vier begehbare und multimedial bespielte Kuben, die sich jeweils einem Thema widmen. Kubus eins behandelt Recht und Unrecht, das der jüdischen Bevölkerung widerfahren ist, etwa das Pestpogrom von 1349, die spätmittelalterliche Ausweisung aus den Städten und die Shoa, aber auch die Zeiten, in denen Jüdinnen*Juden gleichberechtigt waren und Religion keine Rolle spielte, sowie die Bildung eines jüdischen Staates.
Kubus zwei gibt einen Einblick in das Leben und Miteinander der jüdischen und christlichen Bevölkerung. So unterstützte der jüdische Bankier und Mäzen Abraham von Oppenheim (1804–1878) maßgeblich den Bau des Kölner Doms, während der protestantische Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner die Synagoge in der Kölner Glockengasse errichtete.
Kubus drei befasst sich mit Religion und Geistesgeschichte, wie sieht eine Synagoge aus, was bedeutet Haskala und welche Schriften gibt es. Kubus vier beleuchtet Kunst und Kultur. Feiertage werden mit ihren Riten und Symbolen erklärt und welche Rolle spielt Musik in der Religion uvm.
Die Wanderausstellung ist 2021 in Essen, Münster, Köln, Dortmund und Wesel zu sehen und macht 2022 Station in Köln, München und Aachen. Ein weiterer Standort folgt.
Von jüdischen Erfahrungen im Film der DDR bis zu Fußball
Weitere Highlights: Das OFF-Broadway Kino Köln und das MiQua zeigen den DEFA-Film „Sterne“ des Regisseurs Konrad Wolf aus dem Jahr 1959. Hierzu führt Dr. Lisa Schoß inhaltlich ein und spricht über „jüdische Erfahrungen im Film der DDR“ sprechen. An der Universität Bonn (ZERG) spricht PD Dr. Annett Martini über die jüdische Schriftkultur und die Besonderheiten der Tora. Herr Prof. Dr. Lorenz Peiffer liest in der Germania Judaica aus seinem Buch über den israelischen Fußballnationaltrainer Emanuel Schaffer und seine Verbindung zu Köln, und Frau Dr. Linda Wiesner erklärt im Kolumba, was eine Genisa ist und was es mit den Textilien darin auf sich hat.

Veranstalter
Veranstaltungen
03.03. bis 27.04.2021 | 10 bis 18 Uhr
Ausstellung | Geschichte
Die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ besteht aus vier begehbaren und multimedial bespielten Kuben, die sich jeweils einem Thema widmen.
Kubus eins behandelt Recht und Unrecht, das der jüdischen Bevölkerung widerfahren ist, etwa das Pestpogrom von 1349, die spätmittelalterliche Ausweisung aus den Städten und die Shoa, aber auch die Zeiten, in denen Jüdinnen*Juden gleichberechtigt waren und Religion keine Rolle spielte, sowie die Bildung eines jüdischen Staates.
Kubus zwei gibt einen Einblick in das Leben und Miteinander der jüdischen und christlichen Bevölkerung. So unterstützte der jüdische Bankier und Mäzen Abraham von Oppenheim (1804–1878) maßgeblich den Bau des Kölner Doms, während der protestantische Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner die Synagoge in der Kölner Glockengasse errichtete.
Kubus drei befasst sich mit Religion und Geistesgeschichte, und Kubus vier beleuchtet Kunst und Kultur. Feiertage werden hier mit ihren Riten und Symbolen erklärt und Künstler wie die Maler Felix Nussbaum, Marc Chagall und Max Liebermann, die Architekten Erich Mendelsohn und Gottfried Semper und der Komponist Friedrich Holländer vorgestellt.
Weiterführende Informationen zur Ausstellung wie Kurzführungen, Blogbeiträge, eine Handreichung für Multiplikator*innen und vieles mehr finden Sie hier:
https://miqua.blog/wanderausstellung-menschen-bilder-orte-1700-jahre-judisches-leben-in-deutschland/

12. bis 13.04.2021 | 10 bis 17 Uhr
Dialog | Tagung
Die Tagung beleuchtet aktuelle Fragestellungen zu Vergangenheit und Gegenwart jüdischen Lebens in Deutschland in einem interdisziplinären Diskurs. Dabei werden unterschiedliche soziale Phänomene und Themen aus Politik und Geschichte, Kultur und Religion erörtert.

16.11.2021 | 18.30 bis 22 Uhr
Dialog | Vortrag
„Man ist dazu da, dass man's erträgt, nur das wie, das macht den feinen Unterschied", heißt es im „Rosenkavalier" von Hugo von Hofmannsthal. Dr. Klaus Grosspeter erzählt aus dem Leben des Kölner Goldschmieds Fritz Deutsch – seinem Können und seiner Kunst – dem Ertragen der Vergangenheit und seiner Wahrnehmung von Deutschland nach Krieg und Shoa.

18.11.2021 | 19 bis 21 Uhr
Dialog | Vortrag
Synagogen sind als eigenständige Gebäude seit dem Mittelalter auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands belegt. Bis zum 19. Jahrhundert folgen sie dem Baustil der Zeit. Dann passieren nicht nur wesentliche Neuerungen in den jüdischen Gemeinden, sondern daraus resultierend auch in der Architektur.
Der Vortrag von Dr. Christiane Twiehaus zeigt ausgewählte Beispiele aus über 1.000 Jahren Synagogenbau.
05.09.2021 | 15 bis 16.30 Uhr
Dialog | Stadtrundgang
Im Rahmen des „Europäischen Tages der jüdischen Kultur" findet eine Zeitreise-Führung durch das mittelalterliche jüdische Viertel in Köln mit Dr. Tanja Potthoff statt. Historische Ansichten und Fotos vermitteln unbekannte Einblicke in das verschwundene Viertel und machen die Geschichte dieses Ortes lebendig.

10.06.2021 | 19 bis 23 Uhr
Dialog | Vortrag
Der Vortrag von Frau Prof. Dr. Liss von der Universität Heidelberg beschäftigt sich mit den Gesetzen zur rituellen Reinheit im mittelalterlichen aschkenasischen Judentum – vor allem im Rheinland – und in der modernen jüdischen Praxis.
Es wird danach gefragt, warum gerade bestimmte Gruppierungen im Rheinland zu bestimmten Zeiten entweder eine verstärkte theoretische Beschäftigung mit den Gesetzen zur kultischen Reinheit oder eine praktische Intensivierung der Reinheitsrituale entwickelt haben, welche innovativen Elemente in den Diskurs über rituelle Reinheitsgesetze gegenüber der klassisch-rabbinischen Anschauung der Antike eingebracht wurden und was davon im heutigen Judentum noch relevant ist.

27.10.2021 | 18.15 bis 21 Uhr
Bühne | Lesung
Katalin Fischer liest aus ihrem Familienepos „Die Fischers, die Hamburgers und die Bánds“: 1897 und danach. Der Budapester Brotfabrikant heiratet die hübsche Dienstmagd, der Hausierer in Zenta, Südungarn, sieht von seinem Sessel aus zu, wie sein Haus abbrennt, die Kinder des Berliner Bankiers tanzen sich durch das losröhrende 20. Jahrhundert.
Unterschiedliche Lebenswelten fließen zusammen, jüdische Schicksale aller Art – der eine ist tief religiös, die anderen fühlen sich so gar nicht jüdisch. Alles Erstaunliche, Skurrile, Komische an dieser Geschichte ist wahr – erfunden sind nur die Draperien, Gedanken, Speisefolgen.
Ein Dandy bringt um Mitternacht eine Flasche Champagner im Kindersarg, eine Frau füttert ihre Hühner und wird zur Leiterin eines Krankenhauses, eine Turmspringerin weint, eine Bombe platzt, und jemand verspielt die künftige Religion seines ungeborenen Kindes beim Poker.
Ein Familienroman der starken Kontraste – Liebe und Krieg, Feuer, Brot, Kinderspielzeug, Klavier und Humor. Viel Leben eben, mit allem, was dazugehört.
02.07. bis 12.08.2021 | 10 bis 18 Uhr
Ausstellung | Geschichte
Die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ besteht aus vier begehbaren und multimedial bespielten Kuben, die sich jeweils einem Thema widmen.
Kubus eins behandelt Recht und Unrecht, das der jüdischen Bevölkerung widerfahren ist, etwa das Pestpogrom von 1349, die spätmittelalterliche Ausweisung aus den Städten und die Shoa, aber auch die Zeiten, in denen Jüdinnen*Juden gleichberechtigt waren und Religion keine Rolle spielte, sowie die Bildung eines jüdischen Staates.
Kubus zwei gibt einen Einblick in das Leben und Miteinander der jüdischen und christlichen Bevölkerung. So unterstützte der jüdische Bankier und Mäzen Abraham von Oppenheim (1804–1878) maßgeblich den Bau des Kölner Doms, während der protestantische Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner die Synagoge in der Kölner Glockengasse errichtete.
Kubus drei befasst sich mit Religion und Geistesgeschichte, und Kubus vier beleuchtet Kunst und Kultur. Feiertage werden hier mit ihren Riten und Symbolen erklärt und Künstler wie die Maler Felix Nussbaum, Marc Chagall und Max Liebermann, die Architekten Erich Mendelsohn und Gottfried Semper und der Komponist Friedrich Holländer vorgestellt.
Weiterführende Informationen zur Ausstellung wie Kurzführungen, Blogbeiträge, eine Handreichung für Multiplikator*innen und vieles mehr finden Sie hier:
https://miqua.blog/wanderausstellung-menschen-bilder-orte-1700-jahre-judisches-leben-in-deutschland/

18.08. bis 15.10.2021 | 11 bis 17 Uhr
Ausstellung | Geschichte
Die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ besteht aus vier begehbaren und multimedial bespielten Kuben, die sich jeweils einem Thema widmen.
Kubus eins behandelt Recht und Unrecht, das der jüdischen Bevölkerung widerfahren ist, etwa das Pestpogrom von 1349, die spätmittelalterliche Ausweisung aus den Städten und die Shoa, aber auch die Zeiten, in denen Jüdinnen*Juden gleichberechtigt waren und Religion keine Rolle spielte, sowie die Bildung eines jüdischen Staates.
Kubus zwei gibt einen Einblick in das Leben und Miteinander der jüdischen und christlichen Bevölkerung. So unterstützte der jüdische Bankier und Mäzen Abraham von Oppenheim (1804–1878) maßgeblich den Bau des Kölner Doms, während der protestantische Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner die Synagoge in der Kölner Glockengasse errichtete.
Kubus drei befasst sich mit Religion und Geistesgeschichte, und Kubus vier beleuchtet Kunst und Kultur. Feiertage werden hier mit ihren Riten und Symbolen erklärt und Künstler wie die Maler Felix Nussbaum, Marc Chagall und Max Liebermann, die Architekten Erich Mendelsohn und Gottfried Semper und der Komponist Friedrich Holländer vorgestellt.
Weiterführende Informationen zur Ausstellung wie Kurzführungen, Blogbeiträge, eine Handreichung für Multiplikator*innen und vieles mehr finden Sie hier:
https://miqua.blog/wanderausstellung-menschen-bilder-orte-1700-jahre-judisches-leben-in-deutschland/

05.10.2021 | 19 bis 22 Uhr
Dialog | Podiumsgespräch
Ein Künstlergespräch mit Maler Yury Karchenko.
Gesprächspartner sind: Rita Kersting, stv. Direktorin des Museum Ludwig, Köln; Prof. Dr. Micha Brumlik, Publizist, emer. Prof. Erziehungswissenschaften Uni Frankfurt; Kay Heymer, Leiter der Moderne, Museum Kunstpalast Düsseldorf.

12.04.2021 | 19 bis 21 Uhr
Bühne | Lesung
Im Rahmen einer Fachtagung lesen Prof. Dr. Elisabeth Hollender und Prof. Dr. Efrat Gal-Ed
ausgewählte Dichtungen aus dem mittelalterlichen Amsterdam Machsor im Original und beleuchten die Besonderheiten dieser liturgischen Handschrift.

07.10.2021 | 19 bis 22.30 Uhr
Dialog | Vortrag
18.08.2021 | 19 bis 21 Uhr
Bühne | Konzert
Aron und Olga Proujanski (Tenor und Klavier) führen in diesem Konzert durch die jüdischen Feiertage im Herbst, darunter Rosch Haschana und Jom Kippur.
Die Liturgie widmet sich der Thematik des Sich-Rechenschaft-Ablegens, der Buße und Einkehr. Es herrscht eine eher ernste Stimmung. In der klassischen Liturgie wird die Vorstellung, dass man in das Buch des Lebens eingeschrieben werden kann oder nicht, transportiert. So wünschte man sich eine „gute Beendigung des Einschreibens (in das Buch des Lebens)“: „gmae chatima towa“.
22.07.2021 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
In seinem Vortrag thematisiert Dr. Rainer Barzen (Institut für Jüdische Studien/Universität Münster) jüdische Gemeinden im Mittelalter. Dabei geht es insbesondere um Köln und die SchUM-Städte, um deren innere Strukturen, aber auch um die Vernetzung und den Alltag in der Stadt.

10.06.2021 | 19 bis 21.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Ein Vortrag von Eva Weissweiler
14.10.2021 | 19 bis 21.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Ein Vortrag von Simon Elson
21.10.2021 | 19 bis 21.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Ein Vortrag von Prof. Dr. Martina Sitt
10.02. bis 27.03.2022
Ausstellung | Kunst
Die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ besteht aus vier begehbaren und multimedial bespielten Kuben, die sich jeweils einem Thema widmen.
Kubus eins behandelt Recht und Unrecht, das der jüdischen Bevölkerung widerfahren ist, etwa das Pestpogrom von 1349, die spätmittelalterliche Ausweisung aus den Städten und die Shoa, aber auch die Zeiten, in denen Jüdinnen*Juden gleichberechtigt waren und Religion keine Rolle spielte, sowie die Bildung eines jüdischen Staates.
Kubus zwei gibt einen Einblick in das Leben und Miteinander der jüdischen und christlichen Bevölkerung. So unterstützte der jüdische Bankier und Mäzen Abraham von Oppenheim (1804–1878) maßgeblich den Bau des Kölner Doms, während der protestantische Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner die Synagoge in der Kölner Glockengasse errichtete.
Kubus drei befasst sich mit Religion und Geistesgeschichte, und Kubus vier beleuchtet Kunst und Kultur. Feiertage werden hier mit ihren Riten und Symbolen erklärt und Künstler wie die Maler Felix Nussbaum, Marc Chagall und Max Liebermann, die Architekten Erich Mendelsohn und Gottfried Semper und der Komponist Friedrich Holländer vorgestellt.
Weiterführende Informationen zur Ausstellung wie Kurzführungen, Blogbeiträge, eine Handreichung für Multiplikator*innen und vieles mehr finden Sie hier:
https://miqua.blog/wanderausstellung-menschen-bilder-orte-1700-jahre-judisches-leben-in-deutschland/
16.05.2022 | 18 bis 20 Uhr
Dialog | Vortrag
Dr. Rolf Lauer beschäftigt sich in seinem Vortrag mit den Darstellungen von Jüdinnen*Juden im Kölner Dom. In der Kölner Bischofskirche finden sich wohl die meisten Darstellungen von Jüdinnen*Juden in einem Kirchenbau in Deutschland vom frühen 13. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert. Wie an keinem anderen Ort lassen sich am Dom die religiösen, politischen und finanziellen Interessen und die furchtbaren Auswirkungen auf das Leben der Jüdinnen und Juden in Köln verfolgen.
24.05.2022 | 14 bis 15 Uhr
Dialog | Stadtrundgang
In keinem anderen Kirchenbau hat sich eine derartige Vielzahl und Vielfalt an Bildwerken erhalten, in denen sich über einen Zeitraum von knapp 750 Jahren das ambivalente Verhältnis von Jüdinnen*Juden und Christinnen*Christen widerspiegelt, wie im Kölner Dom.
In einem Rundgang werden verschiedene dieser Bildwerke besucht, besprochen und in einen historischen Gesamtkontext eingebunden.
25.05.2022 | 14 bis 15 Uhr
Dialog | Stadtrundgang
In keinem anderen Kirchenbau hat sich eine derartige Vielzahl und Vielfalt an Bildwerken erhalten, in denen sich über einen Zeitraum von knapp 750 Jahren das ambivalente Verhältnis von Jüdinnen*Juden und Christinnen*Christen widerspiegelt, wie im Kölner Dom.
In einem Rundgang werden verschiedene dieser Bildwerke besucht, besprochen und in einen historischen Gesamtkontext eingebunden.
22.06.2022 | 19 bis 21 Uhr
Film | Film
„Sterne“ ist ein deutsch-bulgarischer Spielfilm von Konrad Wolf aus dem Jahr 1959. Der DEFA-Film gilt als erster deutscher Film, der sich mit der Verantwortlichkeit der Deutschen in der Shoa auseinandersetzte. Er wurde 1995 zu einem der 100 wichtigsten deutschen Filme gewählt. Der Titel spielt auf die sogenannten „Judensterne“ an und beruht auf authentischen Ereignissen.
In einem Impulsvortrag spricht Frau Dr. Lisa Schoß allgemein über jüdische Erfahrungen im Film der DDR und im Konkreten über „Sterne“.
Nach der Filmvorführung wird sie mit Frau Dr. Katrin Winter (Filmreferentin OFF-Broadway) im Gespräch mit dem Publikum über den Film sowie weitere Perspektiven diskutieren.
Dr. Lisa Schoß schloss 2019 ihre Dissertation mit dem Titel „Von verschiedenen Standpunkten. Die Darstellung jüdischer Erfahrungen im Film der DDR“ ab. Ihre Forschungsschwerpunkte sind deutsch-jüdische Kultur-, Literatur- und Filmgeschichte, die filmische Darstellung jüdischer Erfahrungen und der Schoa sowie Nationalsozialismus und deutsche Nachkriegsgeschichte.
Eine Veranstaltung von MiQua.LVR–Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln und OFF-Broadway Kino.

27.06.2022 | 18 bis 20 Uhr
Dialog | Vortrag
Die Tora (hebr. für „Lehre“, „Gesetz“) ist die Heilige Schrift des Judentums. Sie wird seit der Antike von speziell ausgebildeten Schreibern kopiert und bildet dadurch eine zentrale Konstante in der jüdischen Religion. Der Sofer (Schreiber) ist dabei einigen strengen Regeln unterworfen – nur dadurch sind die Schrift und der Text der Tora über Jahrtausende und auf der ganzen Welt gleichgeblieben.
Welche Bedeutung das rituelle Kopieren und die Schrift an sich im Judentum haben, beleuchtet Frau PD Dr. Annett Martini (FU Berlin) in ihrem Vortrag.
08.04. bis 31.07.2022
Ausstellung | Kunst
Die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ besteht aus vier begehbaren und multimedial bespielten Kuben, die sich jeweils einem Thema widmen.
Kubus eins behandelt Recht und Unrecht, das der jüdischen Bevölkerung widerfahren ist, etwa das Pestpogrom von 1349, die spätmittelalterliche Ausweisung aus den Städten und die Shoa, aber auch die Zeiten, in denen Jüdinnen*Juden gleichberechtigt waren und Religion keine Rolle spielte, sowie die Bildung eines jüdischen Staates.
Kubus zwei gibt einen Einblick in das Leben und Miteinander der jüdischen und christlichen Bevölkerung. So unterstützte der jüdische Bankier und Mäzen Abraham von Oppenheim (1804–1878) maßgeblich den Bau des Kölner Doms, während der protestantische Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner die Synagoge in der Kölner Glockengasse errichtete.
Kubus drei befasst sich mit Religion und Geistesgeschichte, und Kubus vier beleuchtet Kunst und Kultur. Feiertage werden hier mit ihren Riten und Symbolen erklärt und Künstler wie die Maler Felix Nussbaum, Marc Chagall und Max Liebermann, die Architekten Erich Mendelsohn und Gottfried Semper und der Komponist Friedrich Holländer vorgestellt.
Weiterführende Informationen zur Ausstellung wie Kurzführungen, Blogbeiträge, eine Handreichung für Multiplikator*innen und vieles mehr finden Sie hier:
https://miqua.blog/wanderausstellung-menschen-bilder-orte-1700-jahre-judisches-leben-in-deutschland/

11.08. bis 18.09.2022
Ausstellung | Kunst
Die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ besteht aus vier begehbaren und multimedial bespielten Kuben, die sich jeweils einem Thema widmen.
Kubus eins behandelt Recht und Unrecht, das der jüdischen Bevölkerung widerfahren ist, etwa das Pestpogrom von 1349, die spätmittelalterliche Ausweisung aus den Städten und die Shoa, aber auch die Zeiten, in denen Jüdinnen*Juden gleichberechtigt waren und Religion keine Rolle spielte, sowie die Bildung eines jüdischen Staates.
Kubus zwei gibt einen Einblick in das Leben und Miteinander der jüdischen und christlichen Bevölkerung. So unterstützte der jüdische Bankier und Mäzen Abraham von Oppenheim (1804–1878) maßgeblich den Bau des Kölner Doms, während der protestantische Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner die Synagoge in der Kölner Glockengasse errichtete.
Kubus drei befasst sich mit Religion und Geistesgeschichte, und Kubus vier beleuchtet Kunst und Kultur. Feiertage werden hier mit ihren Riten und Symbolen erklärt und Künstler wie die Maler Felix Nussbaum, Marc Chagall und Max Liebermann, die Architekten Erich Mendelsohn und Gottfried Semper und der Komponist Friedrich Holländer vorgestellt.
Weiterführende Informationen zur Ausstellung wie Kurzführungen, Blogbeiträge, eine Handreichung für Multiplikator*innen und vieles mehr finden Sie hier:
https://miqua.blog/wanderausstellung-menschen-bilder-orte-1700-jahre-judisches-leben-in-deutschland/

28.07.2022 | 18 bis 20 Uhr
Dialog | Vortrag
2011 wurde in der ehemaligen Synagoge Niederzissen eine Genisa geborgen. Genisot resultierten aus dem religiösen Verbot, nicht mehr verwendete religiöse Schriften und Gegenstände wegzuwerfen, was in den jüdischen Landgemeinden zu dem Brauch führte, sie meist auf dem Dachboden der Synagoge zu deponieren.
Der Textilbestand aus Niederzissen, darunter Toramäntel/-vorhänge und Torawickelbänder, stellt ein seltenes Kulturdokument des deutschen Landjudentums dar.

21.07.2022 | 19 bis 20.30 Uhr
Dialog | Vortrag
Prof. Dr. Peiffer liest aus seinem Buch „Emanuel Schaffer. Zwischen Fußball und Geschichtspolitik. Eine jüdische Trainerkarriere“.
Emanuel Schaffer (1923–2012) ist der erfolgreichster Fußballnationaltrainer Israels. Seine Freundschaft zum deutschen Trainerkollegen Hennes Weisweiler darf als die Grundlage für die in den 1960er-Jahren wieder aufgenommenen sportlichen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland angesehen werden. Das Fußballspiel zwischen Israel unter Trainer Schaffer und Borussia Mönchengladbach unter Trainer Weisweiler 1970 sollte ein wichtiger Baustein in den diplomatischen Beziehungen beider Länder werden.
