1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Blühende Zeiten

In diesem spannenden Film werden die vielfältigen Aspekte der jüdischen Geschichte und Kultur im Siedlungsraum des heutigen Deutschlands beleuchtet.

Jüdisches Leben in Deutschland verbinden die meisten mit dem 20. Jahrhundert, mit Verfolgung, Vertreibung und dem Gräuel des Holocaust. Nur wenige wissen, dass jüdische Gemeinden über einige Zeit weitgehend unbehelligt in Deutschland inmitten der christlichen Mehrheit lebten. Mit einem Dekret von Kaiser Konstantin über die Zusammensetzung des Stadtrates von Köln aus dem Jahre 321 gelingt erstmals der urkundliche Nachweis einer jüdischen Gemeinde auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.

Von den großen jüdischen Handelsstraßen am Oberrhein bis zu prunkvollen Handschriften

In einem spannenden Film folgt der Regisseur Adolf Winkler ihren Spuren entlang der großen Handelsstraßen am Oberrhein, in die sogenannten SchUM-Städte – ein hebräisch-lateinisches Akronym (Abkürzung) auf die Namen Mainz, Speyer und Worms, wo sich Jüdinnen*Juden als Händler*innen niederließen. Mit der Pest im 14. Jahrhundert kamen die Pogrome, die ihre blühenden Gemeinden zerstörten. Sie wurden aus fast allen Reichsstädten vertrieben, gewannen aber mit der Aufklärung Ende des 18. Jahrhunderts wieder an Ansehen bis hin zu staatsbürgerlichen Rechten im 19. Jahrhundert. Vielen gelang der Aufstieg ins Bürgertum, trotz wiederkehrender Ressentiments und Vorurteile. Dennoch verstanden sie sich als deutsche Patrioten, leisteten wichtige Impulse für Wissenschaft, Medizin, Kunst und Kultur der Kaiserzeit und der Weimarer Republik.

Vielen Menschen in unserer Zeit ist dieser Teil der jüdischen Geschichte in Deutschland gar nicht bekannt oder bewusst. Deshalb zeigt Adolf Winkler in seinem Film Prachthandschriften wie die Pessach-Haggadah, einen liturgischen Text zum Pessach-Fest, das der Urgroßvater von Heinrich Heine, Lazarus von Geldern, 1723 für seine Familie schreiben ließ; außerdem den Amsterdam Machsor, ein Gebetbuch für besondere Schabbate, das um 1240 in Köln gefertigt wurde. Winkler wendet aber auch den Blick auf eine „verlorene Generation“, wie das Schicksal des bekannten Synagogen-Malers Max Lazarus (1892–1961) aus Trier zeigt. Unbedingt anschauen!

Bildunterschrift: Römischer Stadtrat von Köln im Jahre 321 mit jüdischem RatsmitgliedFoto: AWI-Naturfilm Adolf Winkler
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Bildunterschrift: Jüdischer Händler aus WormsFoto: AWI-Naturfilm Adolf Winkler
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Bildunterschrift: Bildcollage für Film 1700 JahreFoto: AWI-Naturfilm Adolf Winkler
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Bildunterschrift: Jüdischer Händler mit dem spitzen Judenhut, dem "pileum cornutum"Foto: AWI-Naturfilm Adolf Winkler
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Veranstalter

AWI-Naturfilm
Adolf Winkler
Baumschulweg 15
54634 Bitburg
Deutschland
Telefonnummer Zentrale: +49-(0)6561-71 94
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Faxnummer: +49-(0)6561-123 53
E-Mail-Adresse: Info@awifilm.de

Veranstaltungen

07.05.2021 | 19 bis 21 Uhr
Film | Film
Kundenzentrum KSK Bitburg
Großer Saal
Trierer Straße
54634 Bitburg
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Info/Tickets: Der Eintritt ist frei
Link zur Veranstaltung: https://www.awifilm.de
Eintritt frei
Barrierefreier Zugang
Angebot in leichter Sprache